Dienstag, 16. März 2010

Minette Walters: Die Bildhauerin



408 S., 8,95 €, Goldmann, ISBN 3-442-42462-3

Nun habe ich das dritte Buch von Minette Walters gelesen. Und was soll ich sagen: nachdem ich eigentlich nach den ersten beiden - "Die Schandmaske" und "Wellenbrecher" - ziemlich bedient war, gefiel es mir. Die Spannung, die ich von einem Krimi erwarte, war bis zum Schluss gegeben und sogar das Ende läßt die zentrale Frage eigentlich offen: hat Olive Martin ihre Mutter und Schwester getötet und zerstückelt? Hat sie nur ein Spiel mit der Journalistin Roz Leigh gespielt? Ist sie das Monster, wofür sie alle jahrelang hielten oder doch ein Justizopfer?

All die störenden Aspekte waren in diesem Buch kaum vorhanden. Ja - auch hier ist der Stil der Autorin nicht zu verkennen, auch hier gibt es Passagen, die banal und platt wirken (vor allem am auflösenden Ende), aber insgesamt hat mir der ganze Plot und auch die Schreibweise wesentlich besser gefallen.

Wieder einmal schickt Minette Walters eine neue Ermittlerin ins Rennen. Diesmal handelt es sich gar nicht um einen Kriminalbeamten, sondern um eine Journalistin, die selbst privat aufgrund eines Schicksalschlages ziemlich am Ende ist. Sie wird beauftragt, einen Roman über die inhaftierte Olive Martin zu schreiben.

Während ihrer Recherchen stößt sie auf massive Ungereimtheiten. Das Geständnis von Olive widerspricht teilweise den forensischen Untersuchungen, warum hat Olives Vater keine Partei für seine Tochter ergriffen und warum zogen die Nachbarn auf einmal so schnell weg ohne ihre neue Adresse zu hinterlassen?

Lüge und Wahrheit kann man bis zum Schluss nicht immer klar unterscheiden. Auch der ehemalige Polizist Hal hat ein Geheimnis, welches auf Umwegen ebenfalls mit dem Fall zu tun hat. Durch dessen Figur kommt sogar noch eine kleine Liebesgeschichte auf.

Insgesamt ist dies ein gelungener Krimi, auch wenn Minette Walters nicht zu meinen Lieblings-Krimi-Autoren werden wird. Mein Fazit: kann man lesen, muss man aber nicht.

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