Samstag, 28. August 2010

Gerard Donovan: Winter in Maine



206 S., Luchterhand, 17,95 €, 978-3-630-87272-8

Dieses Buch habe ich auf der letzten Leipziger Buchmesse gekauft auf Empfehlung von Karin, die mich mit ihrer tollen Videorezension neugierig gemacht hat.

Julius Winsome lebt allein in einer Hütte im Wald. Sein einziger Wegbegleiter ist sein Hund Hobbes, der er aus dem Tierheim geholt hat. Überredet hat ihn dazu seine kurze Beziehung zu Claire. Claire ist eine der wenigen Menschen, die Julius in seinem Leben wichtig waren. Seine Mutter starb bei seiner Geburt und nur mit seinem Vater, den er bis zu dessen Tod gepflegt hat, verband ihn eine menschliche Bindung.

Als er seinen Hund eines Tages erschossen auffindet, bricht für Julius eine Welt zusammen. Scheinbar rational nimmt er die Waffe seines Vaters und legt sich auf die Lauer. Die Jäger des Waldes leben ab nun an nicht mehr sicher. Julius will den Tod seines Hundes rächen. Doch wer hat Hobbes wirklich getötet? Trifft es den Richtigen?

Beeindruckend ist die Darstellung des Julius Winsome, dieses unglaublich einsamen Menschen, der sein Herz einem Tier geschenkt hat und danach den Boden unter den Füssen verliert. Dennoch wirkt er abgeklärt und rational handelnd bis zum Ende.

Dem mir bisher völlig unbekannten Gerard Donovan ist ein einfühlsames Porträt eines Outsiders gelungen. Uneingeschränkte Leseempfehlung!


Dienstag, 17. August 2010

Jo Nesbo: Rotkehlchen



459 S., Ullstein, 12,- €, ISBN 3-548-25544-2

Der nächste Band der Harry-Hole-Reihe musste schnell gelesen werden, denn der nächste Bookcrosser wartet schon auf dieses Exemplar.

Diesmal hat Harry es mit einem historischen Fall zu tun. Ein Attentat auf den Thronfolger ist geplant und der Staatsschutz beauftragt Harry in seiner neuen Stellung beim PÜD, diesem Hinweis nachzugehen.

Aber Harry führen seine Ermittlungen auf ganz andere Wege. In einem Wald wird Munition einer seltenen Waffe gefunden. Die Polizei ermittelt, woher die Waffe stammt, wer sie gekauft haben kann und wer der Händler ist. Die Suche führt zu einer Gruppe von Neonazis und darüber zu alten Kollaborateuern, die immer noch mit ihrer Geschichte kämpfen.

Parallel dazu wird eine Geschichte aus dem Krieg erzählt, die genau diese norwegischen Kriegsbeteiligte als Protagonisten haben. Eine Liebe einer Wiener bürgerlichen Krankenschwester und eines norwegischen Soldaten führt zu dem unheilvollen Ende der Geschichte.

Doch wer ist wer im Jahre 2000? Wer plant den Anschlag und warum?

In diesem Zusammenhang wird auch Harrys Kollegin Ellen brutal ermordet. Der Mörder ist zwar schnell gefunden, doch wer steckt hinter dem "Prinzen", der mit dem Mord und dem Waffenhandel in Verbindung gebracht wird? Der Leser erfährt dies bereits jetzt, aber die Auflösung dessen wird Harry noch weitere Romane über verfolgen.

Fazit: wieder ein sehr gelungener, vielschichtiger Krimi um den sympathischen Ermittler, der sich neu verliebt. Auch diese Geschichte wird noch weitere Teile der Harry-Hole-Reihe füllen.