Dienstag, 17. März 2009

Maj Sjöwall/Per Wahlöö: Die Tote im Götakanal. Der Mann, der sich in Luft auflöste



378 S., Verlag Volk und Welt, ISBN 3-353-00557-9


In dieser Ausgabe der Krimireihe um Kommissar Martin Beck sind zwei Fälle enthalten. Das Autorenpaar Sjöwall/Wahlöö handelt diese in einer einfachen Sprache und recht spröden Erzählweise der 60er Jahre ab. Hochspannung, wie wir es heute von den "Queens and Kings of Crime" wie z. B. Henning Mankell kennen, sind diese Romane weit entfernt. Solide Krimihandlung für ein paar entspannte Lesestunden bieten sie aber allemal.

Worum geht es im ersten Band - "Die Tote im Götakanal": Wie der Titel schon verrät wird die Leiche einer Frau im Wasser gefunden. Offensichtlich wurde sie ermordet, doch weiß man lange nicht, wer sie ist. Keine der vermissten Frauen scheint die Tote zu sein. Nach mehreren Monaten kommt die Identität der Frau über Umwege doch noch ans Licht - sie ist Amerikanerin und auf einer Reise in Europa. Zuletzt gesehen wurde sie auf einem Ausflugsschiff. Von dort existieren zahlreiche Fotos der Toten, die ihre Mitreisenden gemacht haben, einige hatten sich mit ihr unterhalten, aber ihr Verschwinden wurde offenbar von niemandem bemerkt.

Ins Visier der Ermittler gerät erst einmal ein wegen Pädophilie vorbestrafter Matrose, aber schnell wird klar, er kann es nicht gewesen sein. Viele weitere Indizien werden zusammengetragen und Beck hat schon bald einen konkreten Verdacht. Nur beweisen kann er es dem Täter nicht. Um dies doch noch zu erreichen wird eine Kollegin beauftragt Lockvogel zu spielen und der Täter beißt tatsächlich an...

Im zweiten Band "Der Mann, der sich in Luft auflöste" geht es um einen verschwundenen Journalisten, der dienstlich nach Ungarn gereist ist und dort aber seine Kontaktpersonen nie aufgesucht hat. Auch in diesem Fall ist Martin Beck lange ratlos. Er reist Alf Matson hinterher, hat allerdings keine Anhaltspunkte, wo sich dieser nach seinem Verschwinden aufhalten könnte, bis ein Kollege von Beck ihm einen Hinweis auf eine Sportlerin namens Ari Boeck. Erst scheint es, daß es doch keinen Zusammenhang zu Alf Matson gibt. Ari Boeck behauptet sehr überzeugend, daß sie diesen nicht kennt, jedoch ist sie der Schlüssel zu diesem Fall, der mit Rauschgiftschmuggel und Eifersucht zu tun hat.

Beide Romane sind sehr unterhaltsam, die Fäden werden fein gesponnen und lange versteht man die Zusammenhänge nicht und doch fügt sich zum Schluss alles zum Ganzen. Sjöwall und Wahlöö sind sicher keine Vertreter der hohen literarischen Kunst, aber unterhaltsam sind die Bücher doch zu lesen.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen