Sonntag, 19. Dezember 2010

Anna Seghers: Das siebte Kreuz

436 S., Luchterhand, 1962

Nach fast einem Monat habe ich endlich "Das siebte Kreuz" ausgelesen. Ein wenig musste ich mich durch diesen Klassiker quälen. Die Sprache ist mir doch recht fremd. Und das Thema ist ja auch kein leichtes.

Angesiedelt ist der Roman im Jahre 1937, also im Hitlerdeutschland vor Ausbruch es 2. Weltkrieges. Sieben Gefangene fliehen aus einem KZ und versuchen sich in die Freiheit durchzuschlagen. Gelingen tut es aber nur Georg Heisler, der somit dem sicheren Tod entgeht.

Beschrieben wird seine Odysee in die Heimat und weiter. Zentrales Thema ist, an wen kann er sich wenden, wer hilft ihm weiter und wem darf er nicht trauen. Er kann sich nie sicher sein und doch gelingt es ihm am Ende, die richtigen Menschen um Hilfe zu bitten.

Die Geschichte wird von zahlreichen Personen bevölkert, die die unterschiedlichsten Haltungen annehmen: Mitläufer, überzeugte Nazis, Antifaschisten im Geiste. Auch einige unentschlossene sind dabei. Die Frage nach Zivilcourage stellt sich jedem Einzelnen.

Genau aus diesem Grunde wird das Werk Anna Seghers immer aktuell bleiben und ist zurecht ein Klassiker der deutschen Literatur. Dennoch hatte ich Probleme, der Geschichte immer zu folgen. Für mich zog sich das Ganze sehr und die gewählte Sprache, die dem einfachen Volke entsprechen soll, hat es mir schwer gemacht, wirklich Gefallen an dem Buch zu finden.

Interessant war an meiner Ausgabe, welche 1962 in Westdeutschland erschienen ist, dass hinten im Buch vermerkt ist: "Diese Ausgabe darf nicht in der Deutschen Demokratischen Republik verkauft werden." Jetzt würde man doch gern wissen, welchen Hintergrund das hat, denn eigentlich ist das Buch auch in der DDR schon wichtige Lektüre gewesen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Anke,
    Besten Dank für Deine Rezension! Wie ich ja schon mal geschrieben hatte, war das Buch bei uns damals (auch) Schullektüre (12. Klasse, Deutsch-Grundkurs). Seit dieser Zeit hatte ich es nicht mehr gelesen, aber für eine Schullektüre doch in sehr guter Erinnerung behalten. Ich fand das Buch damals spannend geschrieben und an der Sprache hatte ich mich auch nicht gestört.
    Eigentlich wollte ich jetzt schreiben, dass ich bei Gelegenheit einmal wieder hineinlesen werde, aber leider wird das aufgrund der aktuellen Arbeitsbelastung und dem nicht enden wollenden Stapel ungelesener Bücher zur Zeit eher etwas schwierig ;-)

    Viele Grüße und schon einmal ein frohes Fest!
    Harald

    AntwortenLöschen