Argon Hörbuch, gelesen von Simon Jäger, 17 Stunden 14 Minuten (ungekürzt)
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Hörprobe
John Katzenbach ist bekannt für seine spannungsgeladenen Thriller. Auch das Buch "Der Patient" enttäuscht die Leser nicht. Allerdings haben es Thriller oft an sich, nicht bis ins Detail - vor allem bei den Motiven - logisch zu sein. So auch hier.
Allerdings gelingt es Katzenbach durch seinen - diesmal etwas unorthodoxen - Handlungsstrang dies auszugleichen. Hauptakteur ist der Psychiater Frederick Starks, der eines Tages in seiner Praxis einen mysteriösen Brief erhält. Ein gewisser "Rumpelstilzchen" fordert Starks zu einem perfiden Spiel heraus. Findet Starks innerhalb von 15 Tagen dessen Identität heraus, bleibt Starks und seine Familie am Leben. Wenn nicht, bringt Rumpelstilzchen Starks Familie um, es sei denn der Psychiater nimmt sich selbst das Leben.
Bald ist klar, daß der Brief etwas mit einer ehemaligen Patientin zu tun hat, die vor Jahren Selbstmord beging, als sie sich bei Starks in Behandlung befand. Rumpelstilzchen will sich rächen. Der Psychiater nimmt dies anfangs nicht so ernst, wie er sollte. Daraufhin bekommt er Besuch von einer gewissen Vergil, die mit Nachdruck Rumpelstilzchens Forderungen untermauert.
Da das Ganze aber schon so lange zurück liegt, tappt Starks im Dunkeln und versucht nun, sich anderweitig aus der Affaire zu ziehen. Welche Möglichkeiten hat er: Selbstmord, abwarten oder gar seinen Selbstmord vortäuschen?
Am Ende jedenfalls ist in diesem Katz-und-Maus-Spiel die Maus zur Katze geworden und hat viel von ihrem früheren Verfolger gelernt.
Ich höre am liebsten solche Thriller als Hörbuch, denn da bleibe ich gedanklich auch bei der Sache. Und zu Simon Jäger muss ich wohl kaum noch etwas sagen. Er kann es einfach!
Sonntag, 30. Oktober 2011
Samstag, 22. Oktober 2011
Carlos Ruiz Zafón: Der dunkle Wächter
343 S., Fischer, 17,95 €, ISBN 978-3-596-85388-5
Mein drittes Buch von Zafón - diesmal ein Jugendbuch - gehört zur "Nebeltrilogie" und ist eine echte Schauergeschichte. Düstere, unerklärliche Mächte spielen hier eine große Rolle und wer solcherlei Literatur nicht mag, sollte seine Finger davon lassen.
Die Familie Sauvelle zieht nach dem Tod des Vaters in ein kleines Dorf an der Küste, wo die Mutter eine Stelle als Haushälterin bei dem ehemaligen Spielzeugfabrikanten Lazarus Jann annimmt. Diese neue Heimat scheint ein Segen für die Familie, müssen sie sich künftig nun keine Sorgen mehr um ihr Einkommen machen.
Sie werden sehr herzlich willkommen geheißen und leben sich schnell ein. Die Tochter Irene findet bald einen Freund in dem Fischerssohn Ismael. Sohn Dorian ist fasziniert von den mechanischen Figuren, die in der Villa Cravenmore von Lazarus überall platziert sind.
Doch bald schon geschehen merkwürdige Dinge auf Cravenmore. Köchin Hannah verschwindet und wird einen Tag später ermordet im Wald gefunden, auf das übelste zugerichtet. Überhaupt geht von dem Ort etwas ganz und gar Unheimliches aus - ein Schatten scheint durch die Räume und durch den Wald zu ziehen. Auch Irene und Ismael geraten bald in Gefahr und werden vom Schatten gejagt.
Man merkt diesem Jugendbuch an, dass es von einem jungen Zafón geschrieben ist. Die Sprache ist zwar flüssig und leicht zu lesen, aber bei weitem hat sie nicht die Schönheit seiner späteren Werke. Oft zu konstruiert wirken die Wörter und die Handlung sowieso.
Fazit: Spannend, nichts für anfällige Nerven und nur für Leute, die ein Faible für Horrorwerke haben. Alles in allem eins der schwächeren Zafóns.
Mein drittes Buch von Zafón - diesmal ein Jugendbuch - gehört zur "Nebeltrilogie" und ist eine echte Schauergeschichte. Düstere, unerklärliche Mächte spielen hier eine große Rolle und wer solcherlei Literatur nicht mag, sollte seine Finger davon lassen.
Die Familie Sauvelle zieht nach dem Tod des Vaters in ein kleines Dorf an der Küste, wo die Mutter eine Stelle als Haushälterin bei dem ehemaligen Spielzeugfabrikanten Lazarus Jann annimmt. Diese neue Heimat scheint ein Segen für die Familie, müssen sie sich künftig nun keine Sorgen mehr um ihr Einkommen machen.
Sie werden sehr herzlich willkommen geheißen und leben sich schnell ein. Die Tochter Irene findet bald einen Freund in dem Fischerssohn Ismael. Sohn Dorian ist fasziniert von den mechanischen Figuren, die in der Villa Cravenmore von Lazarus überall platziert sind.
Doch bald schon geschehen merkwürdige Dinge auf Cravenmore. Köchin Hannah verschwindet und wird einen Tag später ermordet im Wald gefunden, auf das übelste zugerichtet. Überhaupt geht von dem Ort etwas ganz und gar Unheimliches aus - ein Schatten scheint durch die Räume und durch den Wald zu ziehen. Auch Irene und Ismael geraten bald in Gefahr und werden vom Schatten gejagt.
Man merkt diesem Jugendbuch an, dass es von einem jungen Zafón geschrieben ist. Die Sprache ist zwar flüssig und leicht zu lesen, aber bei weitem hat sie nicht die Schönheit seiner späteren Werke. Oft zu konstruiert wirken die Wörter und die Handlung sowieso.
Fazit: Spannend, nichts für anfällige Nerven und nur für Leute, die ein Faible für Horrorwerke haben. Alles in allem eins der schwächeren Zafóns.
Mittwoch, 19. Oktober 2011
Sonntag, 16. Oktober 2011
Katharina Hagena: Der Geschmack von Apfelkernen
252 S., Kiepenheuer & Witsch, 16,95 €, ISBN 978-3-462-03970-2
Was für ein erfrischendes Buch! Zur rechten Zeit gelesen. So leicht und beschwingt, in einer wundervollen Sprache geschrieben - einfach nur zum Versinken.
Katharina Hagena erzählt eine Familiengeschichte im Rückblick und mit einem schönen Ausblick. Iris, Mitte zwanzig erbt das Haus ihrer Großmutter Bertha. Dieses Haus birgt Erinnerungen an die Kindheit, an tragische Ereignisse und an Freundschaften.
Iris bleibt ein paar Tage, um sich diesen Erinnerungen hinzugeben und um zu entscheiden, ob sie das Erbe annehmen soll. Dabei begegnet sie Max, dem Bruder ihrer früheren Freundin und gleichzeitig ihr Anwalt in dieser Erbschaftsangelegenheit. Diese Begegnung bleibt nicht ohne Folgen.
Ich habe mich schon lange auf dieses Buch gefreut und irgendwie habe ich es genau zur richtigen Zeit gelesen. Auch ich kenne einen solchen Ort: einen Ort voller Magie, an dem man auftanken kann. Und dann und wann träumt man auch, sich an diesem Ort niederzulassen. Ohne die Hektik des Alltags und der konsumorientierten Stadtgesellschaft. Ich fühlte mich aufgehoben in diesem Buch.
"Lesen, das war das Gleiche wie aufbewahren, und aufbewahren war das Gleiche wie erinnern, und erinnern war das Gleiche wie nicht genau zu wissen, und nicht genau zu wissen war das Gleiche wie vergessen zu haben, und vergessen war das Gleiche wie fallen, und das Fallen musste ein Ende haben."
Dienstag, 11. Oktober 2011
Herman Melville: Moby Dick oder Der Wal
656 S., Aufbau-Verlag, 1982
Hab ich mich nun schwer getan mit diesem Klassiker. Die seitenweisen Beschreibungen der Physiognomie des Wales hat einfach nicht enden wollen. Aber ich habe Ehrgeiz und mich durchgekämpft.
Die Geschichte um das Walfangschiff "Pequod" und dessen besessenen Kapitän Ahab ist spannend und Gesellschaftskritik zugleich. Auch wenn sich mir das nicht sofort erschlossen hat, so gibt das Nachwort dieser Ausgabe doch das Anliegen und die Hintergründe gut wieder.
Die Besatzung des Schiffes ist ein Mikrokosmos und ein Abbild - zumindest teilweise - der damaligen (erschienen 1851) bestehenden Gesellschaft. Und Ahab, die Führungsperson wird am Ende seinem Anspruch nicht gerecht. Er unterliegt dem weißem Wal, der ihm einst ein Bein abgebissen hatte und an dem er sich rächen wollte. Er hörte nicht auf die berechtigten Einwürfe seiner Mitfahrer und der Steuermänner. Verantwortungslos führt er die Männer nur aus Rache alle in den Tod.
Der Leser kann dies als Metapher für den Untergang der bourgoisen Gesellschaft und damit eine Begründung für den Zweifel am Führungsanspruch dieser Klasse verstehen. Am Ende ist und bleibt das Buch ein Abenteuerroman, der realistisch den Walfang und das raue Leben auf See erzählt. Melville selbst fand seine Berufung in diesem Beruf und weiß, wovon er schreibt.
Doch erhielt dieser Roman zum Zeitpunkt des Erscheinens weitgehend negative Kritiken. Seine vorherigen Bücher waren zwar große Erfolge, dieses wurde jedoch aufgrund seiner harschen Kritik abgelehnt. Erst später wurde die Bedeutung des Romans erkannt und vielen ist "Moby Dick" durch den Bezug zur RAF bekannt, die ihre Mission mit dem der "Pequod" verglich.
Trotz der Bedeutung des Buches habe ich nicht wirklich Zugang zu dem Werk gefunden. Viele Exkurse waren mir zu langatmig. Das mag auch an der doch ungewohnten Sprache liegen. Melvilles eingeflochteten philosophischen und naturwissenschaftlichen Gedanken waren mir leider zu sehr aus dem Zusammenhang des eigentlichen Geschehens gerissen.
Wer das Buch lesen will, sollte sich in jedem Fall viel Zeit lassen, um sich darauf einzulassen und sich mit den Hintergründen zu beschäftigen. Ich hab das leider erst im Nachhinein gemacht, dadurch ist mir vermutlich das ein oder andere Aha-Erlebnis verborgen geblieben.
Hab ich mich nun schwer getan mit diesem Klassiker. Die seitenweisen Beschreibungen der Physiognomie des Wales hat einfach nicht enden wollen. Aber ich habe Ehrgeiz und mich durchgekämpft.
Die Geschichte um das Walfangschiff "Pequod" und dessen besessenen Kapitän Ahab ist spannend und Gesellschaftskritik zugleich. Auch wenn sich mir das nicht sofort erschlossen hat, so gibt das Nachwort dieser Ausgabe doch das Anliegen und die Hintergründe gut wieder.
Die Besatzung des Schiffes ist ein Mikrokosmos und ein Abbild - zumindest teilweise - der damaligen (erschienen 1851) bestehenden Gesellschaft. Und Ahab, die Führungsperson wird am Ende seinem Anspruch nicht gerecht. Er unterliegt dem weißem Wal, der ihm einst ein Bein abgebissen hatte und an dem er sich rächen wollte. Er hörte nicht auf die berechtigten Einwürfe seiner Mitfahrer und der Steuermänner. Verantwortungslos führt er die Männer nur aus Rache alle in den Tod.
Der Leser kann dies als Metapher für den Untergang der bourgoisen Gesellschaft und damit eine Begründung für den Zweifel am Führungsanspruch dieser Klasse verstehen. Am Ende ist und bleibt das Buch ein Abenteuerroman, der realistisch den Walfang und das raue Leben auf See erzählt. Melville selbst fand seine Berufung in diesem Beruf und weiß, wovon er schreibt.
Doch erhielt dieser Roman zum Zeitpunkt des Erscheinens weitgehend negative Kritiken. Seine vorherigen Bücher waren zwar große Erfolge, dieses wurde jedoch aufgrund seiner harschen Kritik abgelehnt. Erst später wurde die Bedeutung des Romans erkannt und vielen ist "Moby Dick" durch den Bezug zur RAF bekannt, die ihre Mission mit dem der "Pequod" verglich.
Trotz der Bedeutung des Buches habe ich nicht wirklich Zugang zu dem Werk gefunden. Viele Exkurse waren mir zu langatmig. Das mag auch an der doch ungewohnten Sprache liegen. Melvilles eingeflochteten philosophischen und naturwissenschaftlichen Gedanken waren mir leider zu sehr aus dem Zusammenhang des eigentlichen Geschehens gerissen.
Wer das Buch lesen will, sollte sich in jedem Fall viel Zeit lassen, um sich darauf einzulassen und sich mit den Hintergründen zu beschäftigen. Ich hab das leider erst im Nachhinein gemacht, dadurch ist mir vermutlich das ein oder andere Aha-Erlebnis verborgen geblieben.
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