Montag, 19. März 2012

Kleiner Messerückblick


Auch dieses Jahr habe ich mich wieder auf den Weg nach Leipzig gemacht, um in Büchern zu schwelgen. Wie auch in den letzten Jahren fand ich die Buchmesse sehr anregend und es war eine gute Entscheidung dieses Jahr nicht am Wochenende, sondern am Freitag hinzufahren.


Dadurch hatte ich das Glück, mehr Autoren zu erleben und auch mal Entdeckungen zu machen, ohne eine Getriebene zu sein, wie es bei noch größerem Publikumsandrang sonst der Fall war.


So blieb ich zum Beispiel einfach mal bei Susanne Fröhlich stehen - im Interview mit dem MDR - obwohl ich ihre Bücher bisher gemieden habe. Sie erzählte aber so frisch und erheiternd, dass sie den anwesenden Frauen einfach nur sympathisch sein musste. Vielleicht lese ich sogar irgendwann ihr Buch Lackschaden.


Sodann stieß ich am Stand des "Neuen Deutschland" zufällig auf Dirk Zöllner, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert und gerade seine Autobiografie Die fernen Inseln des Glücks herausgegeben hat und spontan einen alten Zöllner-Klassiker auf der Gitarre zum Besten gab.


Ziemlich gezielt bin ich dann beim Radio mephisto gestrandet, um einem Interview mit Eugen Rugen zu dessen Buchpreis-Titel In Zeiten des abnehmenden Lichts: Roman einer Familie zu lauschen.


Natürlich blieb zwischendurch immer wieder Zeit, um gemächlich durch die Hallen zu schlendern und während ich am ARD-TV-Forum auf Zeruya Shalev wartete, bekam ich noch eine Buchvorstellung zur Biographie von Hans-Dietrich Genscher mit, die von Dieter Moor moderiert wurde.



Mein Buchmesse-Highlight war in jedem Fall das Gespräch mit Zeruya Shalev, die zu meinen Lieblingsautoren zählt und deren neues Buch Für den Rest des Lebens ich am Ende des Messetages noch erstanden habe. Auch dieses Interview ist per Video nachzuhören.


Meine Fotos sind diesmal sehr schlecht geworden, aber ich war ja auch nicht zum Fotografieren da, sondern zum schauen und hören, wie hier im ARD-Hörbuch-Forum mit Ulrich Noethen, der für den Hörbuch-Preis nominiert war, und zwar für die Lesung aus der Neufassung von Falladas "Jeder stirbt für sich allein". Hier eine kleine Hörprobe. Leider waren an meinem Standort die Nebengeräusche zu laut, so dass ich nicht allzu lange dabei blieb.


In meiner Mittagspauser unter strahlendem Himmel fuhr mir Heiner Geissler quasi direkt vor die Füße, um sein Buch Sapere aude!: Warum wir eine neue Aufklärung brauchen auf dem "Blauen Sofa" des ZDF zu präsentieren, was ich allerdings nicht mitverfolgt habe.


Am Ende meines Buchmessetages muss ich immer obligatorisch in die Messebuchhandlung und kam am Preisträger der Leipziger Buchmesse Wolfgang Herrndorf und seinem Werk Sand sowie oben geschrieben am neuen Werk von Zeruya Shalev nicht vorbei.

Außerdem sind mir folgende Werke ins Augen gefallen, die auf jeden Fall eine nähere Betrachtung verdienen:
Péter Nádas: Parallelgeschichten
Christos Tsiolkas: Nur eine Ohrfeige
Javier Marías: Die sterblich Verliebten
Thomas Steinaecker: Das Jahr, in dem ich aufhörte, mir Sorgen zu machen, und anfing zu träumen
Anna Katharina Hahn: Am Schwarzen Berg
Jens Sparschuh: Im Kasten
Anne Enright: Anatomie einer Affäre
Marion Brasch: Ab jetzt ist Ruhe: Roman meiner fabelhaften Familie

1 Kommentar:

  1. SEHR SCHÖN! Leipzig war wieder unfassbar. Und du wirst es nicht glauben aber das Wochenende war ganz ok - die Hallen nicht so brechend voll, da viele Leute auch mal aufs Freigelände gegangen sind. Ich habe auch schon mit meinem Messerückblick begonnen.
    http://glasperlenspiel13.blogspot.de/
    Werde aber noch ca. 1 Woche brauchen, um allen Themen gerecht zu werden ;)

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