Cornelia Funke hat es vorgemacht: ein Buch über die Macht der Bücher, als Fantasy-Roman, für die jungen Leser und auch noch mitsamt Fortsetzungsbänden. Bei Funke ist die Idee voll aufgegangen und "Tintenherz", "Tintenblut" und "Tintentod" sind allesamt große Erfolge geworden.
Wer sich ein wenig mit Jugendbüchern auskennt, dürfte auch die Reihe um "Endymion Spring" nicht fremd sein. Und was bei Cornelia Funke funktioniert, klappt auch bei diesen Bänden. Spannung, Fantasie, zwei Zeitebenen, zwischen denen eine Verbindung besteht und noch ein paar historische Theorien. Daraus ist "Endymion Spring" gestrickt. Und zwar äußerst geschickt.
Endymion ist ein Junge, der unter seinem Meister Johannes Gutenberg in die Lehre geht und dabei dem Kaufmann Johannes Fust und Peter Schöffer begegnet. Diese tragen ein Geheimnis in einer Truhe mit sich herum, die sich später als magisches Buch mit einer Drachenhaut entpuppt.
In Oxford entdeckt Jahrhunderte später der Junge Blake ein seltsames Buch mit dem Namen "Endymion Spring", welches ihn zu stechen scheint. Erst zweifelt er an seiner Wahrnehmung, aber immer merkwürdiger werden die Ereignisse um dieses Buch. Es verschwindet und alle möglichen Leute interessieren sich plötzlich für das Werk und Blake und seine Schwester geraten in Gefahr.
Das Buch hat Blake ausgewählt, es wollte entdeckt werden und ihn zum "letzten Buch" führen. Es gibt ihm Rätsel auf, die erst am Ende alle zusammengefügt ein Bild ergeben. Dennoch ist mir ein wenig die Bedeutung dieses "letzten Buches" verborgen geblieben. Zuviele Verflechtungen komplizieren die Geschichte ein wenig.
Spannend ist jedoch die Reise dahin und in die Vergangenheit und geschickt verflicht der Autor historische Daten, literarische Theorien und Fantasy zu einem durchaus gelungenen Lesewerk. So wird angenommen, dass Johann Fust Vorbild für das Faust-Motiv ist. Fust als wissensgieriger Mensch, der einen Bund mit dem Teufel eingeht.
Interessant und lesenswert, jedoch müssen für mich nicht zwingend die nächsten Bände folgen.
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