Dies ist meiner erster Bruno-Fall und ich habe mich ein wenig verliebt. Der Chef de police der kleinen Gemeinde St. Denis ist ein sehr sympathischer Kerl. Obwohl Gesetzeshüter, nimmt er es dennoch nicht immer so hunderprozentig mit dem Gesetz. Viel lieber ist ihm die Harmonie im Dorfe, denn er weiß, dass die Bewohner auch nach einem Fall noch miteinander leben werden. Und böses Blut schadet da sehr. Und ist es nicht besser, wenn der Täter einen Schaden ersetzt und damit einer Anzeige entgeht, als dass einer im Gefängnis sitzt und der andere pleite ist?
So jedenfalls sieht das Bruno und macht sich damit nicht nur Freunde. Der ehrgeizigen neuen Amtsrichterin Annette ist das jedenfalls ein Dorn im Auge und als überzeugte Öko-Frau will sie sich auch nicht mit der Herstellung von "foie gras", der über die Landesgrenzen hinweg berühmten Stopfleber aus der Region Périgord, anfreunden. Womit sie allerdings ziemlich ins Fettnäpfchen tritt und promt den Bürgermeister und andere Einwohner von St. Denis vor den Kopf stößt.
Aber nun zum eigentlichen Fall: Bei archäologischen Ausgrabungen wird ein Leiche jüngeren Datums gefunden. Der Mann baskischen Ursprungs wurde vor vermutlich 20 Jahren erschossen. Während der Fall Anfangs ein Rätsel bleibt, muss sich Bruno um zwei weitere "Baustellen" kümmern. Zum einen wurden erst Enten aus einer Geflügelfarm befreit, dann wird ein Bombenanschlag auf eine Fabrik verübt, die sich ebenfalls mit der Herstellung der Stopfleber befasst. Ist der erste Fall bald ziemlich klar, so besteht bei dem zweiten Zweifel. Ist dieser auch auf Freunde der Tierschutzorganisation PETA zurück zu führen oder steckt das was anderes dahinter? Und wo kommt das Dynamit her, das verwendet wurde?
Außerdem steht ein Besuch von zwei Ministern in der Region an, die sich mit dem Thema Terrorismus und ETA beschäftigen. Bruno wird in die Sicherheitsvorkehrungen einbezogen, wird dabei aber nicht über alle Details informiert.
Wie diese drei Stränge dann doch zusammen finden, ist langsam, aber dennoch spannend erzählt. Über Brunos Privatleben erfährt man so einiges - nicht ganz so nebenbei - und macht Lust auf Vor- und Nachfolgebände des etwas kauzigen Kommissars. Auch die zahlreichen anderen Figuren sind toll gezeichnet, jede hat so seine eigene Persönlichkeit und fast findet man es schade, wenn am Ende Annette sich doch versetzen lässt, obwohl doch eine Versöhnung zwischen ihr und Bruno stattgefunden hat.
Mir hat dieser Krimi wirklich ausnehmend gut gefallen. Auch die regionalen Besonderheiten und die immer wieder eingestreuten Ausflüge in die Gourmetwelt, hat mich als leidenschaftliche Köchin doch sehr angesprochen. Da würde ich gern das ein oder andere Gericht nachkochen wollen. Ich freu mich auf mehr vom Chef de police,
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