Montag, 26. Januar 2015

Jo Nesbo: Die Larve

ebook, Ullstein,  576 S., 9,99 € 

Lange ist es her, dass ich den letzten Harr Hole Krimi gelesen habe. Es wurde also Zeit! Und ebenfalls lange her ist es, dass ich einen solch guten Krimi gelesen habe. Ich bin einfach bekennender Nesbo-Fan.

Der vorliegende 9. Band der Reihe wartet wieder mit Hochspannung auf und ließ mich bis zur letzten Seite gebannt lesen.

Harry kehrt aus Hongkonkg zurück, um Oleg, dem Sohn seiner großen Liebe Rakel, zu helfen. Dieser sitzt in Untersuchungshaft und soll einen Mord an einem Drogendealer begangen haben. Harry ermittel wieder einmal ohne offiziellen Auftrag und mit reichlich illegalen Mitteln. Zuerst scheint das Unterfangen, Oleg aus dem Gefängnis zu bekommen aussichtslos, deuten doch alle Spuren auf ihn als Täter. Selbst Harry weiß nicht, was er glauben soll und doch siegt der Wille, Oleg zu helfen.

Doch plötzlich taucht ein anderer Krimineller aus dem Drogenmilieu auf und gesteht den Mord. Oleg ist frei, wenn auch erstmal an einem sicheren Ort. Denn er muss einen Anschlag auf sein Leben fürchten. Weiß er vielleicht mehr über den Drogenboss Dubai, den keiner wirklich gesehen haben will? Und auch Harry wird mit dem Tod bedroht.

Rasant wird hier ein Bild der Osloer Unterwelt gezeichnet, in der ein neuer Stoff namens Violin einen Siegeszug hält. Plötzlich ist Heroin out und die Straßen von den alten Dealern und Clans gereinigt. Das macht sich auch gut auf der weißen Weste des angehenden Krimnalchefs Mikael Bellmann, der bereits in den vorhergehenden Bänden recht zwielichtig daher kam. Und was hat die Sozialsenatorin Skoyen von den ganzen Machenschaften?

Politik, Polizei und Drogenszene sind in diesem Krimi eng miteinander verwoben. Korrupte Polizisten, verdeckte Ermittler und Abhängige spielen hier alle ein Rolle, einer mieser als der andere. Wem kann Harry noch trauen und wer ist der wahre Täter?

Neben der extrem spannenden Story wartet der Roman mit zahlreichen Perspektivwechseln auf und der Leser ist so mal einen Schritt voraus, mal einen zurück. Die verschiedenen Sichtweisen machen den Krimi noch lesenwerter. So spricht mal das Opfer, mal ein dealender Flugkapitän, mal Harry und mal ein Brenner (ein Polizist, der belastende Beweise vernichtet).

Und da das Ganze so spannend und nicht wirklich abgeschlossen war, folgt bei mir gleich der 10. Band hinterher: Koma. Ich bin ganz im Hole-Fieber!



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