Sonntag, 21. Februar 2010

E-Book-Reader im Test: Sonys PRS-505



Beruflich hatte ich mir das E-Book-Lesegerät von Sony näher angeschaut. Auch privat habe ich bereits mit solch einem Reader geliebäugelt. Nun fahre ich schon fast drei Wochen jeden Tag damit zur Arbeit und - soweit voraus gegriffen - ich bin angetan.

Ich will hier nicht sämtliche Details und Features erläutern. Daten zum Gerät kann man vielfältig im Netz finden, hier nur der Hinweis auf die Sony-Seite.

Mein Fazit fällt generell positiv aus. Lesen mit dem E-Reader ist augenfreundlich, die Akku-Laufleistung ist sehr gut - ich bin knapp 2 Wochen bei einer täglichen Lesezeit von ca. 1 1/2 h Stunden damit ausgekommen - das Handling ist einfach und intuitiv.

Der Bildschirm reflektiert Licht nur minimal. Schwieriger soll dies beim Nachfolger PRS-600 mit Touchscreen sein. Touchscreens erfordern einfach eine andere Oberfläche und sind damit als Lesegerät eher ungeeignet, was auch dem neuen Apple iPad Schwierigkeiten bereiten wird.

Ich habe zwei verschiedene Formate getestet: zum einen das PDF-Format und zum anderen das für E-Reader entwickelte EPUB-Format. Hier kann man große Unterschiede feststellen.

PDF:
  • Das Laden der Datei ist extrem lang.
  • Das Blättern zur nächsten Seite dauert ebenfalls etwas länger.
  • Grafiken werden gestückelt dargestellt, Zusammenhänge bei Fachtexten kann man schwer herstellen.
  • Die Standard-Textgröße für PDF ist sehr klein, man muss zwangsläufig immer die Vergrößerungsfunktion einstellen.

EPUB:
  • Dieses Format eignet sich gut zum Lesen der E-Reader.
  • Laden und Blättern geht relativ zügig.
Zum Blättern kann man zwei unterschiedliche Tastaturen bedienen, zum einen rechts seitlich angebrachte Pfeile und zum zweiten links ein Kippschalter, je nachdem wie man das Buch hält, ob mit einer oder mit zwei Händen.


Seiten innerhalb des Buches bzw. Dokumentes kann man direkt mittels einer entsprechenden Eingabe über die Zahlenfelder am rechten Rand eingeben. Jedoch dauert das Laden auch hier v.a. bei PDFs lange.


Den internene Speicherplatz kann man mittels Speicherkarten erweitern. Da Dateien im EPUB-Format nur sehr geringe Größen von wenigen kByte aufweisen, können Hunterte von Büchern somit aufs einfachste transportiert werden. Überhaupt ist die handliche Größe und das geringe Gewicht der größte Vorteil des Gerätes. Die mitgelieferte Kunstlederhülle leistet hervorragende Arbeit: wenn man schnell aus der S-Bahn huschen will, klappt man einfach die Hülle zu, ohne umständlich ein Lesezeichen reinklemmen zu müssen.

Zusätzlich lassen sich Bookmarks setzen (hab ich allerdings nicht ausprobiert) und ein Kopfhörer-Anschluss läßt darauf schließen, daß auch Podcasts und andere Musikdateien mit dem Sony Reader gehört werden können. Auch diese Funktion habe ich nicht ausprobiert.


Ein Manko des von mir getesteten Exemplars war die rein englische Menueführung. Zur Verbreitung auf dem deutschen Markts muss auf jeden Fall auch eine deutsche Struktur vorhanden sein und soweit ich informiert bin, ist dies in den neueren Readern auch der Fall.

Das Aufspielen von Dateien vom Rechner ist allerdings etwas umständlich. Lizensierte E-Books dürfen nur auf bis zu 6 Geräten übertragen werden, deshalb muss jedes Gerät mit dem Rechner und speziellen Programmen darauf identifiziert werden. Ist dies einmal geschehen, ist die Übertragung der Dateien allerdings so einfach wie mit allen anderen Datei-Arten.

Ich habe E-Books von Libreka verwendet. Dieser Pool empfiehlt die Verwendung des Adobe Digital Editions, der auch zum Lesen von EPUBs auf dem PC verwendet werden kann. Zusätzlich sollte man die Sony Reader Library mit dem neuesten Stand installiert haben, damit die Treiber alle vorhanden sind. Beide Programm sind Freeware.

FAZIT: Kein schlechtes Gerät. Mangels Vergleichs kann ich nicht wirklich sagen, ob es besser oder schlechter als andere ist. Der Nachfolger PRS-300 wäre mir vermutlich zu klein, das oben bereits erwähnte Modell PRS-600 würde ich aufgrund der schlechten Entspiegelung durch den Touchscreen nicht verwenden.

Geräte anderer Hersteller sollen - außer dem Amazon Kindle - nicht wirklich besser sein, eher im Gegenteil und der Kindle bietet kaum deutschsprachige Bücher an und verwendet bisher nicht das gängige EPUB-Format, was für mich ein Grund wäre, diesen nicht zu kaufen.

P.S. Habe gerade den Pocket-Reader PRS-300 in einem Test gefunden - vielleicht doch eine Alternative mit nur 199,- statt 299,- €?

3 Kommentare:

  1. Hallo Anke,
    Vielen Dank für den ausführlichen und informativen Test! Ich hatte bereits den Vorläufer dieses Sony Ebook-Readers vor knapp 2 Jahren in Händen und war damals nur mäßig begeistert. Mein ausführlicherer Test anschließend mit dem CyBook Bookeen hatte mich dann doch schon fast von den Qualitäten elektronischer Bücher überzeugen können (siehe http://biblionomicon.blogspot.com/search/label/EBook ) ... aber letztendlich hat ein Kollege dem Display mit seinem darauf abgestützten Ellbogen den Garaus gemacht.

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  2. in Buchhandel meines Vertrauens steht schon nun schon seit einiger Zeit so ein Gerät zum Angucken herum und ich bin schon des öfteren davor stehen geblieben - aber ich weiß einfach nicht, ob das was für mich ist. Naja, mal sehen wie sich das noch so weiterentwickelt (bes. bezüglich Kosten...).

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  3. .ich kann mich nicht begeistern, so lange die E-Books so teuer sind.
    Da ich ja eine Sammlerin bin müßte ich das Buch und das E-Book kaufen - das geht einfach nicht.

    Toller Bericht aber allemal!!

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