Samstag, 26. Juni 2010
Stieg Larsson: Verblendung
687 S., 9,95 €, Heyne, ISBN 978-3-453-43245-1
Sehr spät habe nun auch ich den ersten Teil der Stieg-Larsson-Triologie gelesen. Nach all den Lobeshymnen waren die Erwartungen natürlich groß. Enttäuscht worden bin ich nicht wirklich, auch wenn ich etwas anderes erwartet hätte.
Das Buch ist ein echter klassischer Krimi mit einem tollen, ungewöhnlichen Ermittler-Duo, welches auf gewohnte Art zu fesseln weiß. Guter Krimistoff, der solide geschrieben ist und Lust auf mehr macht. Nicht mehr - aber auch nicht weniger.
Der Autor läßt in diesem Krimi keine klassischen Kriminalbeamten einen Fall lösen, sondern schickt einen Journalisten, der gerade wegen Verleumdung eine Haftstrafe antreten muss und eine sozial gestörte Hackerin mit Punk-Style ins Rennen. Dies ist allemal nicht alltäglich in der Krimilandschaft.
Auch der Fall ist ungewöhnlich: es soll geklärt werden, was mit einem vor 30 Jahren verschwunden Mädchen namens Harriet Vanger passiert ist. Der Auftrag kommt von deren Onkel, der vor seinem Tod gern Klarheit über den Verbleib seiner Nichte haben will. Ausgehend von der Annahme, es gehe um Mord, geht Blomkvist - der Journalist auf Spurensuche. Dabei dringt er in die Tiefen der Familiengeschichte der Vangers ein.
Das wiederum gefällt fast allen Familienmitgliedern gar nicht und er stößt auf gewisse Widerstände. Nachdem er aber doch noch eine erste Spur gefunden hat, bekommt er von seinem Auftraggeber die auf Personenrecherchen spezialisierte Salander zur Seite gestellt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine gewisse Zuneigung, sogar Freundschaft. Und sie lösen den Fall, wenn auch anders, als anfangs gedacht.
Das ganze Buch ist ein komplexer Fall, der auch die privaten Schwierigkeiten der Akteure stark beleuchtet. Die Verleumdungsgeschichte spielt auch nach Klärung des Falles noch eine Rolle und läßt erahnen, daß die folgenden Bänder sich weiterhin damit beschäftigen.
Für mich ist es nicht zwingend, die anderen beiden Bände auch noch zu lesen. Nichts bleibt wirklich offen, aber dennoch mag ich den schwedischen Schreibstil und werde bei Gelegenheit auch noch in die anderen eintauchen.
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Hallo Leselöwin,
AntwortenLöschenleider kommt man an den anderen teilen gar nicht vorbei, da es sich um einen Trilogie handelt.
Habe gerade alle durch. Es ist wie es ist. Man erwartet eigentlich etwas anderes und ich persönblich finde wenn nicht im Dritten teil alles so ausufernd beschireiben worden wäre, hätten auch zwei Bände völlig genügt!
Ein TIPP von mir: die Krimis von Mo Hayder!
von Timmy Mamma