200 S., Callwey, 29,95 €, ISBN 978-3-7667-1934-8
Bücher, die über Bücher handeln sind für Bücherverrückte wie mich Pflicht. Auch wenn ich inzwischen ein eBook-Leser bin, so liebe ich doch mein Bücherregal und ich werde mir auch - sobald ein Zimmer in meinem Haus frei wird - eine eigene Frauenbibliothek einrichten. Wie das aussehen soll, weiß ich jetzt schon.
Das vorliegende Buch - welches ich über bloggdeinbuch.de bekommen habe - ist dennoch ein schöner Einblick in die Bibliotheken namenhafter Bücherliebhaber. Nach einer Einleitung werden insgesamt zwanzig Bücherrefugien vorgestellt. Dabei sind u. a. Wolfram Siebeck, Florian Langenscheidt und Barbara Schöneberger.
Zu jedem Prominenten gibt es eine kleine Geschichte ihrer individuellen "Literaturkarriere": wie sind sie zum Buch und zum Lesen gekommen, was hat sie geprägt, welche Rolle spielt das Buch in ihrem Leben. Tolle Fotos von Claudia von Boch illustrieren die Rückzugsorte. Regale, Leseplätze und Arbeitsräume werden für uns geöffnet. Mein persönlichen Geschmack traf hier besonders der Gourmetkritiker Wolfram Siebeck, der schlichte Räume gemütlich gestaltet hat. Sehr originell bringt Oliver Jahn, Chefredakteur der Zeitschrift AD seine Bücher unter, und zwar mit dem Buchschnitt nach vorn. So ist das Regal fast komplett eine weiße Wand. Äußerst plüschig und standesgemäßg präsentiert sich hingegen die Bücherwelt von Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe.
Besonders schön fand ich, dass am Ende jeder Episode die Akteure einige persönliche literarische Fragen beantworten: Mein schönster erster bzw. letzter Satz; welches Buch ihr Leben verändert hat; ein Buch, das sie mal gerettet hat; ein Buch für Stunden der Melancholie; ein Klassiker, der besonders gelangweilt hat; welches Buch sie gern selbst geschrieben hätten und letztendlich, was gerade auf dem Nachttisch liegt. So wurden mir viele Bücher ans Herz gelegt, die ich noch gar nicht kannte. Und einige Antworten ließen mich schmunzeln, so hat "Geheime Tips von Donald Duck" angeblich das Leben des Kunstsammlers Ivo Wessel verändert. Und "Doktor Shiwago" wird einmal als langweiler Klassiker genannt.
Komplettiert wird das Werk mit einer Liste der Lieblingsbuchhandlungen der Protagonisten. In der Liste entdeckte ich den Flohmarkt am Berliner Museumsufer wieder, auf dem ich selbst schon zahlreiche Romane erstanden habe.
Das Buch lädt zum Blättern, Schmökern und Verweilen ein. Wirklich Spektakuläres oder Neues bietet der Band aber nicht. Ähnliche Bücher gibt bereits einige auf Markt. Wer ein Buch für Weihnachten zum Verschenken oder Schenken lassen sucht, dem kann ich "Vom Glück mit Büchern zu leben" durchaus empfehlen.
Hier kann man das Buch direkt beim Verlag bestellen.
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