282 S., Büchergilde Gutenberg, 17,95 €, ISBN 978-3-7632-6645-6
"Leben" beschäftigt sich mit einem schweren Thema: Organtransplantation. Der Ich-Erzähler reflektiert sein Leben mit einer schweren Leberkrankheit, das Warten auf ein Spenderorgan. Ängste, Selbstmordgedanken und das Nachdenken über den Spender bestimmen sein Leben zwischen langen Klinikaufenthalten und kurzen Momenten daheim.
Wir erleben die Innenansichten eines todkranken Menschen, der sich trotz eines für Nicht-Kranke kaum vorstellbaren Lebens, an diesem hängt und sich immer wieder aufrafft, hofft und letztendlich in ein besseres Leben entlassen wird.
Doch auch dann weiß er, keiner gibt eine Garantie, wie lange dieser Zustand anhält. Wie lang schafft sein Körper das Leben mit der neuen Leber? Was passiert, wenn er sich ernsthaft mit Keimen infiziert? Wie wirkt sich ein Sonnenbrand auf seine Gesundheit aus?
In diesem Roman erfahren wir viel mehr als nur die medizinischen Fakten. Aber selbst diese sind so umfangreich und schwerwiegend, wie sich ein Außenstehender wie ich es sich noch nicht bewusst war.
Thematisch hat mir das Buch sehr gut gefallen, aber streckenweise hätte ich mir mehr Handlung gewünscht. Der Protagonist interagiert sehr wenig, seine Gedanken haben Vorrang und das wird - auch auf den doch wenigen Seiten - etwas eintönig. Mich hätten auch die Reaktionen von außen interessiert. Wie reagieren Freunde, Verwandte? Das kommt für meinen Geschmack eindeutig zu kurz.
Lesenswert, auch wenn mehr bei dem Thema drin gewesen wäre.
"Leben" wurde im Übrigen mit dem Preis der Leipziger Buchmesse im Frühjahr diesen Jahres ausgezeichnet.
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