Freitag, 13. März 2015

Haruki Murakami: 1Q84

 

Es ist vollbracht - alle drei Teile sind gelesen bzw. gehört. Und obwohl ich vorher kein Murakami-Fan war, könnte ich es jetzt doch noch werden.

Die Geschichte ist nicht leicht zu erklären. Aber ich versuch's, ohne zuviel zu verraten.

Die Protagonisten:

Aomame = alleinstehende Fitnesstrainering mit krimineller Nebentägigkeit. Sie befördert Männer ins Jenseits, die ihre Frauen misshandelt haben. Letzter Auftrag war der Mord an einem Sektenführer.

Tengo = alleinstehender Mathematiklehrer und Schriftsteller in spe. Gerät als Ghostwriter von "Die Puppe aus Luft" ins Visier der Sekte.

Fukaeri = 17jähriges Mädchen, die den Roman "Die Puppe aus Luft" geschrieben hat, der den Literaturpreis erhält. Sie ist Tochter des Sektenführers.

Ushikawa = Privatdetektiv, der von der Sekte angeheuert wird.

Auch noch von Bedeutung sind die alte Dame, die Aomames Morde in Auftrag gibt und ihr treuer Diener, der Aomama bei einer späteren Flucht hilft.

Alle vereint das Treiben der Sekte und das Buch von Fukaeri. Aber es trennt sie auch, in diejenigen, die zwei Monde am Himmel sehen und diejenigen, denen das verborgen bleibt. Zwei Monde stehen für die Welt von 1Q84, in die Aomame gerät und aus der sie nicht mehr hinausfindet in die Welt von 1984.

Erzählt wird in parallelen Erzählsträngen. Lange weiß man nicht, wie die Leben von Tengo und Aomame zusammen hängen. Aber am Ende der ersten beiden Teile ist zumindest dies klar. Doch wie geht es weiter? Sehen die beiden sich wieder und welchen Einfluss hat dies auf ihr weiteres Leben?

Eine Rezension zu schreiben ist schwer, wenn man dem künftigen Leser nicht die Spannung nehmen will. Leise und sehr langsam baut Murakami eine subtile Spannung auf. Es schwebt etwas zwischen den Seiten, das man lange nicht fassen kann.

Ich bin sehr froh, die ersten beiden Teile als Hörbuch konsumiert zu haben. Das hat mir den Einstieg in Murakamis Welt erleichtert. Vielleicht hätte ich das Buch sonst früh weggelegt, da alles sehr langsam vonstatten geht. Aber David Nathan liest wieder einmal so hervorragend und lässt die Figuren sehr lebendig werden.

Ein toller Roman, auch wenn er am Ende nicht ganz das hält, was er über die ganze Zeit verspricht. Unbedingt lesen - oder noch besser: hören!

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