Samstag, 28. November 2009

Medienkompetenz

In meinen ersten Medienperlen verwies ich auf einen Blog-Beitrag zu Schirrmachers neuer These, daß Multitasking im Netz das Gehirn "vermanscht". Dieser Frage stellt sich auch ein Podcast-Beitrag des Handelsblattes.

Johannes Kuhn von der Süddeutschen Zeitung behauptet sogar, Schirrmacher sei nur noch ein Zaungast des Internets.

Die fehlende Medienkompetenz beklagt ein Artikel der Seite netzwertig. Erstmalig in der Geschichte ist es Fakt, daß Lehrkräfte nicht mehr in allen Bereichen relevantes Wissen vermitteln können, da sie es selbst nicht besitzen.

Dienstag, 24. November 2009

Es gibt auch noch ein Leben ausserhalb der Buchstaben: Placebo in Berlin

Am Sonntag war es endlich soweit: das Placebo-Konzert in Berlin in der Arena. Wie immer war die Arena nicht die beste Konzert-Location, diesmal fand ich die Akustik aber ganz o.k., dafür fühlte ich mich wie in der Sauna.

Aber irgendwie gehört das ja auch zu einem guten Konzert!

NEU: Medienperlen

Unter dem Label "Medienperlen" möchte ich auf spannende, komische, geniale und andere interessante Artikel, Webseiten, Blogeinträge aus dem Medienbereich verweisen, auf die ich gestoßen bin.

Heute habe ich eine Perle für alle Bibliothekare, die schon immer wußten, daß Google nicht ohne sie funktionieren würde.

Im Vorfeld zur Veröffentlichung seines Buches "Payback" macht Frank Schirrmacher bereits Schlagzeilen und sorgt für Diskussionsstoff. Einen wirklich bemerkenswerten Beitrag schrieb Jens Berger von den Spiegelfechtern.

Seit Sonntag ist das neue "Welt am Sonntag"-emag online. Für alle, die mal reinschauen wollen hier ein Gutscheincode: 48gck. Es lohnt sich.

Ob die Veränderung der Medienwelt zu einem relativen Analphabetismus führt und ob diese aufzuhalten ist, damit beschäftigt sich DIE ZEIT. Dagegen zu steuern ist das Gebot der Stunde, und zwar ohne die unendlichen Weiten des World Wide Web zu verdammen. Stattdessen müssen Medienkompetenzen frühzeitig vermittelt werden und zwar gleichberechtig: Literatur, Fernsehen, Film, Radio, die Printmedien und das Internet. Jedes hat seine Berechtigung und seine Vorzüge.

Samstag, 21. November 2009

David Ambrose: Epsilon



350 S., 7,90 €, Bastei Lübbe, 3-404-14837-1

Und wieder ein Buch, welches mir nicht zusagt. Als Controlled Release habe ich es bereits vor Monaten zugesandt bekommen, und da ich mal etwas leichteres lesen wollte, etwas mit Spannung, wo man durchhuschen kann, hab ich mich dran gemacht, es zu lesen.

Erzählt wird die Geschichte von Charlie Monk, der ein ausgebildeter Agent ist und in eine absurde Situation gerät. Eines Tages, während eines Observierungsauftrages, wacht er auf und bemerkt, daß er ein Schimpanse ist. Ihm wird versucht, klar zu machen, daß er ein Experiment ist und er nur in einer inszenierten virtuellen Realität ein Mensch war.

Doch bald verschwimmen die Realitäten, Charlie wechselt die Identitäten, sein Auftraggeber Control taucht auch in der Affen-Realität auf und er trifft seine frühere Jugendliebe Kathy wieder, die sich jedoch als Dr. Susan Fleming entpuppt, die für die Programmierung der Virtualiäten zuständig ist.

Jedoch ist sie nicht freiwillig in dieser Position. Eine Organisation, die ihre bisherige Forschung finanziert hat, zwingt sie dazu. Ihr Mann ist bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, an dem diese Organisation offensichtlich Schuld ist, ihr Sohn ist in "Obhut" auf einer Farm und Susan wird erpressbar.

Irgendwann kommt auch noch ihr Vater ins Spiel, der sich später als Control entpuppt. So konfus, wie sich das jetzt anhört, ist die Story auch. Ständig werden die Perspektiven gewechselt, neue Wendungen hergezaubert, die man so nicht erwartet und 50 Seiten weiter ist es wieder ganz anders.

Dies ist schon gewollt, da bis zum Schluss der Leser nicht eindeutig weiß, welche Realität nun die wahre ist und die Frage aufwerfen soll, was ist real und was nicht, wie real ist unsere eigene Welt?

Dieser Ansatz ist der einzige gute Gedanke dieses Buches, ansonsten ist weder die Sprache noch die Figuren, noch die Spannung, die sich kaum einstellt, überzeugend.

Fazit: Die Zeit ist zu schade für solche Lektüre.

Donnerstag, 19. November 2009

Leserpreis 2009 bei Lovelybooks

Bei Lovelybooks wird gerade der "Leserpreis 2009" vergeben. Hierzu durften alle Lovelybooks-Mitglieder Vorschläge in verschiedenen Kategorien, wie z. B. "Spannung" oder "Bestes Buchcover" abgeben. Daraus ausgewählt wurden je Kategorie 35 Bücher.

Inzwischen kann abgestimmt werden und das auch noch in den nächsten 24 Tagen. Also: fleißig abstimmen, soweit ich weiß, geht das auch für Nicht-Mitglieder.

Dienstag, 17. November 2009

NEU: leseloewin bei Twitter

Nun bin ich auch eingestiegen - bei Twitter. So richtig überzeugt bin ich noch nicht, weil man doch viel Unwichtiges da liest. Mal schauen, ob sich bei mir soviel bewegt, was ich wert finde, da hinein zu schreiben.

Allzu privat soll es ja auch nicht werden...

http://www.twitter.com/leseloewin

Sonntag, 8. November 2009

Don DeLillo: Falling Man



265 S., 16,90 €, Büchergilde Gutenberg, ISBN 978-3-7632-5889-5


Ich sage es gleich vorweg: Ich bin zwiespältig in der Beurteilung dieses Buches. Anfangs gefiel es mir doch recht gut, obwohl ich schon Schwierigkeiten mit der sehr distanzierten Sprache hatte. Jedoch dachte ich mir, daß ist ein Stilmittel und muss man so akzeptieren.

Inzwischen denke ich jedoch, hier wurde von einem großen Schriftsteller doch eine Chance vertant. Die Figuren, die teilweise sehr persönlich den 11. September miterlebt haben und die gut dazu gedient hätten, uns diesen Schrecken näher, fühlbarer zu machen, blieben leider allesamt blaß und fremd.

Worum gehts: Keith erlebt hautnah, wie die beiden Flugzeuge am 11. September 2001 ins World Trade Center rasen und diese und mit ihnen rund 2800 Menschen in Schutt und Asche legen. Er arbeitete in einem der Türme und flieht während die Türme in sich zusammenstürzen wie in Trance durch die Strassen von New York zu seiner Ex-Frau Lianne. Dort steht er plötzlich mit Staub und Blut bedeckt vor der Tür.

Lianne nimmt ihn auf, pflegt ihn und ihr gemeinsamer Sohn zieht sich in eine eigene kleine Vorstellungswelt zurück, in der er sich mit seinen Freunden seltsame Dinge über das Geschehene und die daran Beteiligten zurechtreimt.

In dieser befremdlichen Situation versuchen sich die beiden Erwachsenen wieder als Paar zu erleben. Sehr vorsichtig gehen sie miteinander um und es findet auch so etwas wie eine Annäherung statt.

In Rückblicken und anderen Ebenen versucht der Roman auch Einblick in das Denken der Attentäter zu geben. Dies mißlingt jedoch gründlich, schon allein, weil dieser Strang komplett ins Leere verläuft und irgendwann aufhört.

Und wer ist der Falling Man? Das ist ein Aktionskünstler, der sich in Erinnerung an alle die Toten von hohen Brücken oder Häusern stürzt, nur mit einem Band gesichert. Offensichtlich provoziert er auf extreme Weise seine Mitbürger und löst unterschiedliche Reaktionen und oft auch einen großen Schock aus.

Trotz des ernsten Themas und die richtigen Ansätze bleiben alle Personen flach und fremd. Mitgefühl oder Verständnis kommt beim Leser nicht auf. Lediglich Lianne bekommt ein Profil, ihr konnte ich am ehesten folgen, die Beschreibung ihrer Person und ihrer Handlungen brachten ein wenig Farbe in dieses farblose Buch.

Sicher ist das ein sehr schwieriges Thema zur Aufarbeitung und jedem Autor, der sich damit beschäftigt, geziemt eine Anerkennung. Nur leider konnte mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen. In meinem Bücherschrank steht noch ein weiteres Werk zum 11. September: Siri Hustvedt - Die Leiden eines Amerikaners. Ich bin jetzt schon sehr gespannt, ob ihr gelingt, was "Falling Man" nicht geschafft hat.