Samstag, 18. Juli 2015

Moshin Hamid: So wirst du stinkreich im boomenden Asien

223 S., Büchergilde Gutenberg, 15,95 €, ISBN 978-3-7632-6717-0

Manchmal kommt man per Zufall an ein Buch und dieses hat mich durch seine unkonventionelle Art sofort gewonnen. Witzig und weise zugleich erzählt Hamid die Geschichte eines Namenlosen, der sich - wie der Titel schon sagt - aus den ärmsten Verhältnissen zu einem reichen Mann hocharbeitet, aber am Ende auch wieder abstürzt. Dies wird witziger weise erzählt im Stile eines Ratgeberbuches.

Aber es geht nicht nur ums Geld, sondern um Familie, Liebe, Korruption und das Leben in Asien (vermutlich Indien) an sich. Dabei wird an Kritik und Witz nicht gespart.

Mit einer Leichtigkeit gelingt es Hamid, einen Helden liebenswert erscheinen zu lassen, der auf den ersten Blick eigentlich nur unsere Ablehnung erfahren kann. So baut er sein Business auf der illegalen Filterung von Abwasser zu Trinkwasser auf und wendet dabei eine solch zweifelhafte, weil primitivste Technik an, die die Gesundheit Tausender gefährdet. Auch gibt er Geld, wo er vorankommen muss. Legal, illegal, scheißegal. Nur so wird man stinkreich im boomenden Asien.

Der Leser verfolgt aber auch eine zarte Liebesgeschichte, die den Helden Zeit seines Lebens begleitet. Das "hübsche Mädchen" geht ihren eigenen Weg des Erfolgs und die beiden verlieren sich immer wieder aus den Augen, finden aber auch immer wieder zusammen - bis zum Ende.

Und somit bleib das Buch immer nah am Leben und deswegen liebens- und lesenswert. Für mich eine kleine Entdeckung.

 

Donnerstag, 16. Juli 2015

Spaghetti mit Zucchini, Kapern und Sardellenfilets


Heute habe ich wieder ein tolles, schnelles Gericht für heiße Tage für Euch.

Einfach Knoblauch in Olivenöl anbraten, klein geraspelte Zucchini zugeben und bissfest schmoren. Am Ende noch Kapern und Sardellenfilet zugeben und die Soße mit den Spaghettis vermengen. Mit Parmesan obenauf wird daraus ein unerwartet leckeres Essen.

Es liegt nicht schwer im Magen, ist super schnell fertig und perfekt für einen Sommertag. Bon Appetit!

Mittwoch, 15. Juli 2015

Was Yoga und Lemminge gemeinsam haben

Ganz einfach: sie lieben die Rockbüx. Der Schnitt ist nämlich ein echter Lemming in der Nähwelt. Kaum ein Blog kommt an ihm vorbei und nach langer Zeit konnte ich nun auch nicht wiederstehen und habe mir eine genäht.

Der Baum

Zu dieser Stoffkombi inspiriert hat mich Prülla, die den Schnitt übrigens auch sehr schätzt. Sie hat mindestens drei verschiedene Varianten in ihrem Schrank. Und auch ich könnte mir noch mehr davon vorstellen. Das nächste Mal vielleicht aus Sweat für den Winter?

Der Krieger

Die Hose eignet sich eigentlich zu allem: ob im Homeoffice oder beim Yoga, ob am Strand oder im Wald. Sie macht immer eine gute Figur und ist ein echter Hingucker. Selbst im Büro kann ich sie mir vorstellen. Da hab ich schon andere schrille Sachen angehabt.

Der dreibeinige Hund

Normalerweise praktiziere ich Yogar nicht in meinem Näh-/Bibliothekszimmer. Und eine Yogamatte ist sonst auch dabei. Die Lichtverhältnisse sind hier aber besser und die Bücher geben dem Ganzen gleich ein spirituelles Flair, oder?

Seitstütz

Der Stoff hat die Hose nicht ganz billig gemacht. Das war es mir aber wert und wenn der Schnitt nochmal verwertet wird, reduzieren sich die Kosten im Ganzen dann doch.

Na dann, auf gehts zur Meditation. Namaste!

Hocksitz

Schnitt: Rockbüx
Arbeitsaufwand: 3,5 h
Kosten: 47 €
Material: Lillestoff Lightflowers Mirror
Verlinkt: Me Made Mittwoch, RUMS

Dienstag, 14. Juli 2015

Javier Marías: Mein Herz so weiß

346 S., dtv, DM 14,90, ISBN 3-426-12507-1

Eine Entdeckung war dieses Buch für mich. Langsam schlich es sich in mein Herz und am Ende stehe ich begeistert da. Marías schreibt poetisch, langsam und anfangs weiß man gar nicht, welche Verbindungen die einzelnen Stücke habe.

Erzählt wird auch nicht die eine Geschichte, vielmehr sind der Ich-Erzähler und seine Familienbindungen Fäden, die am Ende eines gemeinsam haben: die Frage nach Wahrhaftigkeit.

Wann ist die Lüge eine Lüge, wann verschweigt man etwas und wird dadurch unantastbar oder ist das Schweigen bereits eine Lüge? Was weiß ich von meiner Frau, meinem Vater und was gebe ich ihnen nicht preis? Und warum gebe ich es nicht preis?

Das sind die großen Fragen ohne endgültige Antworten, die sich der Autor sich selbst und seinen Lesern stellt.

Ist es nun der Selbstmord der Tante, der unerklärlich scheint oder die zufällig belauschte Liebes- und Betrugsgeschichte eines Paares im Hotel nebenan. Seien es die kleinen Geheimnisse in der noch frischen Ehe des Erzählers oder dessen falsche Übersetzungen zwischen politisch konfliktreichen Parteien - alle kleinen Geschichten drehen sich um Lüge und Wahrheit, um Geheimnisse und Wahrhaftigkeit.

Was muss man alles wissen und was bleibt lieber im Verborgenen? Und wer entscheidet das aus welchen Motiven heraus?

Ein großartiges Buch! Unbedingt lesen!


Freitag, 10. Juli 2015

Heißwetternahrung - Paella


Auch wenn es inzwischen schon wieder richtig kühl geworden ist, so will ich doch noch posten, was ich am letzten heißen Wochenende Schönes gekocht habe. Passend zum Wetter gab es eine (fast) klassische Paella.

Eigentlich war es eine Resteverwertung, denn ich hatte noch Hühnerbrust im Kühlschrank und Erbsen im Tiefkühler. Risottoreis habe ich meist auf Vorrat, also musste ich nur noch gemischte Meeresfrüchte und Paprika kaufen.

Paprika, Zwiebeln, Knoblauch und Reis wurden zusammen angebraten und dann immer wieder mit Brühe aufgefüllt. Erst 10 Minuten vor Ende habe ich die Erbsen und die Meeresfrüchte untergerührt und alles fertig gegart. Leider hatte ich keinen Safran, und habe deshalb mit Kurkuma gewürzt. War genauso lecker und die Farbe stimmt auch.

Mittwoch, 8. Juli 2015

Wenn Resteverwertung doch immer so nett werden würden ...





Heute kurz und knackig - der Post genauso wie die Shorts. Gefertigt habe ich sie aus Resten des Stoffes, den ich für dieses Shirt verwendet habe. Da der Schnitt nicht für Jersey ausgelegt ist, finde ich die Hose etwas arg weit an den Beinen, dafür aber super bequem. Und da ich nicht genügend Stoff hatte, musste ich das Einfassband eines Hosenbeines im geraden Fadenlauf zuschneiden. Das sieht man bei Streifen natürlich extrem. Aber egal: für daheim, zum Sport und an warmen Tagen fühle ich mich darin sehr wohl.

Zur Verstärkung der Ösen habe ich vorn noch kleine Vierecke aufgenäht. Das macht ein wenig den Vintage-Touch, mag ich irgendwie.


Schnitt: Modell 121A aus der Burda 05/2010
Kosten: Resteverwertung, ca. 6 €
Material: Streifenjersey von stoffe.de
Arbeitsaufwand: 3,5 h
Verlinkt: Me Made Mittwoch, RUMS

Mittwoch, 1. Juli 2015

Sommer trifft bequem trifft bunt


Passend zu meiner Japanbluse ist mein neuestes Werk eine Sommerhose aus Blusenstoff. Grundlage ist ein Schnitt für eine Jogginghose aus der Burda. Ich hatte etwas Angst, dass der Schnitt vielleicht zu schmal sein könnte, da er eigentlich für dehnbare Stoffe gedacht ist. Aber das war kein Problem.



Statt Beinbündchen habe ich aber einfach einen normalen Saum genäht und statt fertiger Kordel habe ich ein Bindeband aus dem Stoff genäht, fand ich passender.

Passend ist auch die Japanweste - erstaunlich gut sogar. Und die Schuhe habe ich aus Swasiland mitgebracht.


Hinten hat die Hose aufgesetzte Taschen, wäre nicht unbedingt nötig, ist aber ein kleines Gimmick.


Nun ist meine Sommergarderobe für Büro und Ähnliches fertig. Es folgen noch ein paar bequeme Klamotten, dann fange ich mit der Herbstproduktion an. Derweil hoffe ich, dass noch ganz viel Sommer kommt, damit ich alles noch reichlich anziehen kann.


Schnitt: Modell 112 Ausgabe 3/2014 der burdastyle
Stoff: Blusenstoff Masina stoffe.de
Kosten: ca. 11 €
Arbeitsaufwand: 6 h
Verlinkt bei Me Made Mittwoch, RUMS