Sonntag, 21. Dezember 2008

Elizabeth George: Wo kein Zeuge ist


797 S., 9,95 €, Goldmann, ISBN 3442468698

Der 13. Fall von Inspector Lynley und seiner Kollegin Barbara Havers ist ein ganz besonderer: zum ersten Mal haben es die Ermittler mit einem Serienmörder zu tun, dem Jungen im jugendlichen Alter von 12, 13 Jahren zum Opfer fallen. Anfangs wird der Tod der dunkelhäutigen Jungen nicht besonders ernst genommen. Erst als ein 4. Opfer, diesmal ein weisser Junge names Kimmo Thorne gefunden wird, wird New Scotland Yard auf den Fall angesetzt und schnell stellt sich heraus, dass alle Morde Gemeinsamkeiten aufweisen, die sogar ein gewisses Ritual darzustellen scheinen.

Nun sitzt den Ermittlern die Presse im Nacken und sie müssen sich des Verdachts des Rassismus erwehren. Dies führt zu allerlei merkwürdigem Aktionismus des Vorgesetzten Hillier, der zum einen einen Reporter an die Seite von Lynley und Havers stellt, der die Polizei wieder in einem guten Licht erscheinen lassen soll und auf der anderen Seite einen Profiler hinzuzieht, der anhand der Leichen und der Umstände des Auffindens seine Schlüsse über den möglichen Täter zieht.

Dies passt unseren Ermittlern, zu denen auch der schwarze Beamte Nkata gehört, überhaupt nicht und sie versuchen, diesem ganzen zusätzlichen Trubel aus dem Weg zu gehen, jedoch ohne großen Erfolg. Im Gegenteil: die beiden ungeliebten Begleiter, der Reporter und der Profiler spielen für den Verlauf der Handlung eine nicht unerhebliche Rolle. Mehr soll dazu aber nicht verraten werden.

Wie immer in den Romanen der Lynley-Reihe verfolgt auch "Wo kein Zeuge ist" die Lebensläufe der Protagonisten. So nähert sich Nkata auf umständliche Weise seiner Angebeteten Yas und Barbara Havers kommt ihrem Nachbarn Azhar näher, während Lynley ohne Vorwarnung in seine größte private Katastrophe schlittert.

Wer den vorhergehenden Roman von Elizabeth George "Am Ende war die Tat", der nicht direkt in die Lynley-Reihe gehört, gelesen hat, weiß, wo auch dieses Buch endet.

Wie immer hat mir auch dieser Roman sehr gefallen. Elizabeth George versteht es, den Leser zu fesseln, den Spannungsbogen immer größer werden zu lassen, um uns zum Schluss mit einer Trauer zurück zu lassen. Schade, daß das Werk zu Ende ist, ich freu mich schon auf das nächste, sobald es als Taschenbuch erscheint.

Freitag, 5. Dezember 2008

Controlled Release



Carlo Lucarelli: "Der trübe Sommer", 146 S., 6,45 €, Piper, ISBN 3492270042

Da ich gerade ein paar Dinge über ebay versteigert habe, hatte ich die Idee, diesmal ein Buch einem dieser Pakete beizulegen. Nun kann zwar kein anderer dieses Buch "jagen", aber dafür bin ich sicher, dass es auch bei jemandem ankommt, der sich immerhin im Internet eingigermassen zuhause fühlt, denn schliesslich hat er etwas ersteigert.

Ich habe mich für einen weiteren Krimi entschieden, der innerhalb kürzester Zeit gelesen ist. Es handlet sich um "Der trübe Sommer" von Carlo Lucarelli.

Ich bin nun sehr gespannt, ob sich der "Finder" diesmal aufraffen kann, sich bei bookcrossing.com einzuloggen und den Verbleib des Buches zu dokumentieren.

Samstag, 29. November 2008

Amos Oz: "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis"

829 S., 9,90 €, Suhrkamp Taschenbuch, ISBN 3518459686



Dies ist mein erstes Buch von Amos Oz, einem israelischen Schriftsteller, der u.a. dafür bekannt ist, daß er sich für die Aussöhnung zwischen Juden und Palästinensern einsetzt.

Die Geschichte des Jungen Amoz trägt starke biographische Züge. Obwohl als Roman verfasst, hat man doch beim Lesen den Eindruck, dass hier detailliert aus dem Leben des Jungen in den vierziger Jahren in Jerusalem, aus einem ganz persönlichen Rückblick geschrieben wird. Im Vordergrund steht die weitverzweigte Familie, die aus Polen eingewandert ist. Die Geschichte seiner skurilen Großeltern, die traurige Beziehung seiner Eltern und sein eigenes Erleben des Erwachsenwerdens sind Thema diese groß angelegten Romans.

Auch spielen die politischen Gegebenheiten und Entwicklungen des Staates Israel eine große Rolle. Man wird im Rahmen dieser Familiengeschichte in die Geschichte des Landes eingeführt und versteht mehr über die unterschiedlichen Ansichten der politischen Lager innerhalb Israels.

Den ersten 150 Seiten konnte ich nur schleppend folgen. Es wurden zahlreiche Personen und deren Zusammenhänge beschrieben, die für die Geschichte kaum Bedeutung haben, jüdische Gelehrte und Künstler, Schriftsteller . Flüssiger wird die Geschichte in dem Moment, in dem die kleine Familie, vor allem die Geschichte seiner Eltern wieder stärker in den Vordergrund rückt.

Es ist ein ergreifendes Buch, aber keine leichte Kost und all denen ans Herz gelegt, die etwas mehr über Israel und das Leben in diesem zerrissenen Land erfahren möchte.

Freitag, 28. November 2008

Freilassung

Linda Fairstein: "Die letzte Chance", 347 S., 14,90 €, Heyne, ISBN 3453151755


Nun hab ich selbst mein erstes Buch aus meiner Sammlung in die Wildnis entlassen. Und zwar am Montag, den 24.11.2008 in der Komischen Oper an einem Bücherstand.

Leider ist bisher keines der beiden wieder eingefangen und registriert worden. Schade eigentlich. Aber vielleicht hat ja jemand anderes Spass an dem Buch gefunden.

Wer etwas über den Inhalt des Buches erfahren will, hier der Link zu Amazon:



Ich selbst fand es nicht schlecht, aber es ist kein besonders herausragender Krimi.

Freitag, 14. November 2008

Renate Günzel-Horatz: "Hannah"

202 S., Fischer Taschenbuch, ISBN 3596507960

In diesem Jugendbuch von Renate Günzel-Horaz geht es um die 17-Jährige Hannah, die wegen ihrem Gerechtigkeitssinn immer wieder aneckt und nun tot ist, vom Zug überfahren. Ist es ein Unfall, Selbstmord oder gar Mord? Dieser Frage geht der Roman nach, indem er die einzelnen Beteiligten an diesem Drama zu Wort kommen lässt, u. a. ihre Mutter, ihren Freund und Schulkameraden.

Viele verschiedene Probleme hatte Hannah in den letzten Monaten zu bewältigen. War die Suche nach ihrem Vater, dessen Name die Mutter beharrlich verschweigt Grund für Hannahs Tod oder doch ihr soziales Engagement für das Asylbewerberheim?

Die Erzählweise der Autorin zieht in den Bann und mit knapp 200 Seiten ist das Werk auch schnell gelesen. Auch wenn es sich nicht um literarischen Hochgenuss handelt, ist es ein nettes Buch für zwischendurch und Jugendlichen durchaus zu empfehlen...

.... ich hoffe, der nächste, der es findet, freut sich drüber und läßt die Kette nicht abreissen, denn ich will schon wissen, wo es landet. Ich hab es abgelegt in den Schönhauser Allee-Arcaden bei den "Heimwerkern".

Samstag, 8. November 2008

Mein erstes bookcrossing-Erlebnis


So, nun will ich mal ein wenig ins Detail gehen. Vorgestern hat Harald am S-Bahnhof Karow ein bookcrossing-Buch gefunden. Für alle, die nicht wissen, was das ist: Man kann ein Buch, welches man vorher auf der Seite www.boocrossing.com registriert hat (hat dann einen Code) und mit entsprechenden Aufklebern versehen hat, damit man auch erkennt, dass dieses Buch nicht verloren wurde, irgendwo liegenlassen, z. B. beim Arzt, in der U-Bahn oder auch einfach auf der Parkbank. In der Hoffnung, jemand findet es, liest es und lässt es dann wieder "frei". Den Weg des Buches kann man anhand der Ident-Nummer auf der Website verfolgen. Spannend finde ich. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, gezielt ein Buch zu suchen. Dazu kann man auf bookcrossing.com gezielt nach Städten und Plätzen suchen und sehen, wer dort (z. B. ein bestimmter Laden im Prenzlauer Berg) ein Buch hinterlegt hat. Wenn man Glück hat und dort nachschaut, hat noch kein anderer das Buch gefunden und man kann es erstmal "einfangen".
Das macht natürlich nur Spass, wenn sich alle an die Spielregeln halten, heißt: dass das Buch, sobald es gefunden wurde, auch wieder auf bookcrossing.com eingetragen wird. Das kann man auch, wenn man dort nicht Mitglied ist und auch nicht vorhat, es zu werden. Dann ist mal halt "Anonymus". Schade ist es, wenn das Werk einfach weggeworfen wird, oder wenn es einfach jemand behält, ohne dies zu vermerken.
Ich hatte davon schon vor einer ganzen Weile gehört und auch schon mal überlegt, mitzumachen, bin dann aber doch wieder von abgekommen. Nun, da ich mein erstes eigenes "gefundenes" Exemplar in Händen halte, habe ich an dem Spass Gefallen gefunden. Es handelt sich um den Titel "Hannah" von Renate Günzel-Horatz. Nun ja, das Buch sieht nicht gerade hochgradig intellektuell aus, aber ich hab gestern schon mal angefangen und es liest sich schnell weg. Wie es war, erfahrt ihr bei nächster Gelegenheit.

Freitag, 7. November 2008

Aller Anfang ist schwer

Nun will auch ich mich mal im bloggen versuchen, mal sehen, wie lange ich durchhalte. Entscheidend für mich, nun doch zu schreiben, war meine Unzufriedenheit mit der Kommunikation in der Internetwelt. Ich hoffe, hier vielleicht doch den ein oder anderen zu fesseln und mir ein wenig in meine Welt zu folgen.
Obwohl das Lesen an sich nur bedingt etwas mit dem Internet zu tun hat, kann man hier doch tolle Dinge treiben. Man kann sich viel mehr als vorher mit anderen Menschen austauschen über Bücher, Rezensionen zu einem ganz bestimmten Buch suchen und sogar Bücher auf die "freie Wildbahn" hinauslassen und hoffen, dass sie jemand liebevoll wieder aufnimmt (aber dazu später mehr...).
Es sagt ja auch viel über einen aus, was man liest, womit man sich sonst so beschäftigt und kommt auf ganz anderer Ebene mit den vielen unbekannten Wesen diesen weltweiten Netzes in Berührung.
Für den Anfang möchte ich allen Lesern einige interessante Websites ans Herz legen, die ihr in meiner Linkliste findet. Meine Erfahrungen damit sollen hier eine gewisse Rolle spielen. Viel Spass beim Stöbern!