Sonntag, 15. Februar 2009

Francis Durbridge: Paul Temple und der Fall Gilbert (Hörbuch)


5 CD, ISBN 3-89584-926-X, Laufzeit ca. 285 Minuten, Sprecher: René Deltgen, Annemarie Cordes, Kurt Lieck u.a.

Da ich ja nun täglich mit dem Auto zur Arbeit fahre, höre ich inzwischen öfter und gerne Hörbücher und Hörspiele auf meinem langen Arbeitsweg. Bei meiner Expedition in den Bücherwald hab ich mir das Hörspiel von Francis Durbridge mitgenommen. Es handelt sich um einen Krimi aus den 50ern, die damals als Hörspiel wohl der absolute Strassenfeger waren.

Paul Temple ist eigentlich kein Kommissar, sondern eher ein Detektiv, der sich Fällen annimmt, die ihn interssieren und um deren Auflösung er gebeten wird. An seiner Seite ist seine äußerst charmante, verständnisvolle und scharfsinnige Gattin Steve, die ihren Alltag zwar eher damit verbringt schicke Klamotten zu kaufen und den gemeinsamen Urlaub vorzubereiten, die jedoch durchaus Interesse für die Fälle ihres Mannes entwickelt und ihm mit ihren Kommentaren hilfreich zur Seite steht.

Im "Fall Gilbert" geht es um die die Aufklärung eines eigentlich bereits abgeschlossenen Falles. Howard Gilbert ist schuldig gesprochen worden, seine Freundin ermordet zu haben und wartet nun auf seine Hinrichtung. Der Vater des Mädchens glaubt jedoch nicht an die Schuld seines Quasi-Schwiegersohnes und bittet Temple, in der Angelegenheiten zu forschen. Diesem bleibt nur eine Woche, um neue Fakten zu präsentieren, die Gilbert vor dem Tod retten können.

Schnell wird klar, daß der Mord keine Beziehungstat ist, wie ursprünglich angenommen. Nach und nach werden neue Tatsachen enthüllt, die viel verwickelter sind und mit einem anderen Verbrechen in Zusammenhang steht. Ich verrate nicht zuviel, wenn ich sage, daß wieder einmal Geldgier das Motiv ist und die Ermordete keine ganz so unschuldige kleine Person ist.

Spannung vom Feinsten ist bis zum Schluss gegeben und man muss sogar auf den letzten beiden CDs aufpassen, alles mitzubekommen, um alle Zusammenhänge zu verstehen. Der distingierte Ermittler und dieser ganze gepflegte Umgang, die Atmosphäre der 50er-Jahre-Kriminalfälle, die ein wenig vergleichbar mit den Edgar-Wallace-Filmen ist, läßt ein ganz ungewöhnliches, aber deshalb nicht minder packendes Hörerlebnis entstehen.

Wenn ich mal wieder einen Krimi aus dieser Reihe in die Hände bekomme, werde ich sofort mein Auto-CD-Player damit bestücken.

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