Dienstag, 25. Januar 2011

Arno Strobel: Das Wesen



367 S., Fischer, 8,95 €, ISBN 978-3-596-18632-7

Ich bin ja schon länger Mitglied bei Lovelybooks und dort mehr oder weniger aktiv. Auch habe ich Spaß am bookcrossing, was ich hier auch schon mehrfach geschrieben habe. So traf es sich besonders gut, dass Mr. Rail von LB in einem Selbstversuch das bookcrossing für sich entdeckte und "Das Wesen" für den ersten Release auserwählte.

Gleich als zweite Leserin durfte ich das Buch in den Händen halten und habe es einfach mal dazwischen geschoben. Meine Leser bitte ich noch um etwas Geduld, die bereits auf die Rezension von "Die Wand" warten, mit dem Buch werde ich diese Woche noch fertig.

Aber nun zum "Wesen": ein vor 15 Jahren wegen Mordes an einem kleinen Mädchen verurteilter Psychiater gerät erneut unter Verdacht, als eine anonyme Anzeige ihn der Kindesentführung bezichtigt. Die Kommissare Seifert - der Ich-Erzähler - und Menkhoff ermitteln in diesem Fall - genau wie vor 15 Jahren.

Alsbald bekommen die Ermittler heraus, dass das verschwundene Kind die Tochter des Psychiaters Lichners sein soll. Als sie Lichner mit dieser Tatsache konfrontieren, bestreitet dieser, überhaupt ein Kind zu haben. Existiert dieses Kind wirklich und wer ist dann die Mutter? Oder spielt jemand ein Spiel mit den Kommissaren und dem Psychiater?

Erzählt wird die Geschichte zu fast zwei Dritteln in Rückblenden. Der alte Fall und seine Ungereimtheiten werden dem Leser präsentiert und immer mehr folgen wir dem Verdacht des Kommissar Seifert, sein Kollege Menkhoff hätte damals Beweise gefälscht und Dr. Lichner wäre zu Unrecht verurteilt worden, wie er selbst behauptet.

Eine entscheidende Rolle in diesem Fall spielt Nicole Klement, die ehemalige Lebensgefährtin des Psychiaters, in die sich auch Menkhoff verliebt hatte. Welche, sei hier nicht verraten. Sie ist Schlüsselfigur im Katz-und-Maus-Spiel zwischen Lichner und Menkhoff.

Arnos Strobel gelingt es von Anfang an, Spannung zu erzeugen. Der Leser will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Auch die Zweifel des Erzählers Seifert tragen den Plot voran. Die Sprache allerdings ist gerade mal Mittelmaß. Aber wer erwartet schon von einem Krimiautor literarische Rafinesse. Was zählt ist die Lust am Weiterlesen und die hat Strobel bei mir allemal erzeugt.



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