Mittwoch, 21. Oktober 2009

Sten Nadolny: Die Entdeckung der Langsamkeit



359 S., 10,00 €, Piper, ISBN 3492107001

Auch mit diesem Buch hatte ich meine Schwierigkeiten. Die Geschichtes des Seefahrers und Polarforschers John Franklin hat mich nicht wirklich berührt und - ich muß es gestehen - eigentlich auch nicht interessiert. Dennoch habe ich das Buch, welches ich über einen Bookcrossing-Book-Ring bekam, gelesen. Da entwickle ich dann doch einen gewissen Ehrgeiz.

Der Leser begleitet Franklin von Kindheit an bis zu seinem Tod. John ist von Anfang an anders als andere Kinder. Er hat Schwierigkeiten, den Ereignissen zu folgen. Wird er geärgert, versteht er oft gar nicht, worum es eigentlich geht. Die anderen Kinder reden zu schnell auf ihn ein und auch die Schule fällt ihm nicht leicht, da er so lange braucht, um Dinge zu begreifen. Das liegt nicht daran, daß er nicht intelligent genug ist, er braucht nur mehr Zeit, um Dinge in ihrer Komplexität einzuordnen. Wenn er aber erst einmal verstanden hat, behält er alles bis in die Ewigkeit.

In der Schule hat er jedoch einen Lehrer als Förderer. Dieser begreift Franklins Besonderheit als eine Gabe. Dagegen stößt sein stärker werdender Wunsch, zur See zu fahren, vor allem bei seinem Vater, auf Unverständnis. Dennoch setzt er sich irgendwann durch und auch wenn er anfangs durchaus Schwierigkeiten hat bei der Bewältigung der Aufgaben, erfährt er Anerkennung von den anderen Seeleuten, die ihn anfangs auch sehr skeptisch betrachteten.

So gelingt ihm auf seltsame Weise so etwas wie eine Karriere und irgendwann zieht es ihn in die Arktis, wo er und seine Mannschaft fast verhungert.

Egal, wo ihn seine Reisen künftig hinführen, löst er die anstehenden Probleme auf seine Weise. Nicht immer stößt dies auf Zustimmung, aber am Ende siegt die Botschaft: wer sich langsam den Dingen nähert, trifft seine Entscheidungen mit einer Sicherheit, die den Menschen kaum auf einen falschen Weg führen kann.

Trotz dieser Botschaft hatte ich, wie gesagt, meine Schwierigkeiten mit der Lektüre. Die Sprache war nicht die meine, mir erschloß sich die Welt des John Franklin nur schwer, auch wenn es im Laufe des Buches besser wurde.

1 Kommentar:

  1. Der eigentlich Witz an diesem Buch ist: Es ist auch LANGSAM geschrieben. Aber stimmt schon, etwas gewöhnungsbedürftig. Leichter liest sich da: "Schrecken des Eises und der Finsternis" von Ransmayr.

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