Donnerstag, 10. Dezember 2009

Siri Hustvedt: Die Leiden eines Amerikaners



411 S., 16,90 €, Büchergilde Gutenberg, ISBN 978-3-7632-5936-6

In einer vorhergehenden Rezension habe ich dieses Buch bereits angekündigt. Nach Lesen desselben muss ich sagen, daß das Thema 11. September nur am Rande erwähnt wurde und nicht Hauptthema ist. Jedoch tut dies dem Buch keinen Abbruch, ich hatte mich einfach getäuscht.

Erik Davidsen, Ich-Erzähler des Buches, arbeitet als Psychiater, verliebt sich in seine Mieterin und ist stark beschäftigt mit der Geschichte seiner Familie. Soweit die Rahmenhandlung. Dieses Buch ist eine klassische Familiengeschichte und ist genau deswegen sehr fesselnd, wenn auch kaum "große" Ereignisse stattfinden.

Entscheidender ist die liebenswerte Beschreibung jeder einzelnen Person. Die Leiden all dieser Amerikaner gehen uns nahe, denn so oder ähnlich haben wir Situationen auch schon erlebt. Hier leidet die Schwester unter der Erkenntnis, daß ihr verstorbener, berühmter Schriftsteller-Gatte eine längere Affäre hatte, aus der auch ein Sohn hervorgegangen ist.

Sonia, die Nichte, trägt das Trauma des 11. September mit sich herum, da sie in der Nähe der Türme zur Schule ging. Und Erik selbst ist zwar verliebt, aber seine Liebe wird nicht erwidert.

Immer wieder fließen Tagebucheinträge des Vaters und Geschichten der Patienten von Erik ein. Auch dies macht das Buch äußerst authentisch.

Am Ende steht kein Happy-End, auch keine Auflösung, aber dennoch ein Ausblick, den man gerne mitnimmt.

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