Donnerstag, 18. September 2014

André Gide: Die Falschmünzer

387 S., Reclam, ISBN 3-351-00551-2, 1987

Ein Roman über junge Gymnasiasten in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Ein Roman über die Auflehnung gegen die bürgerlichen Ansichten, Rebellion im Anzug.

Die Literatur spielt eine tragende Rolle im Buch, ebenso die subtil angedeuteten homosexuellen Ambitionen der vier Hauptakteure - Edouard, Bernard, Olivier und Passavant.

Eine Bande von Jugendlichen, die mit Falschgeld auf die schiefe Bahn geraten, ist eine andere Form der Rebellion. Selbstmord und versuchter Selbstmord sind ebenfalls ein Thema.

Im Grunde fließt der Roman dahin und schildert die Auseinandersetzung der Personen mit ihren Idealen und der Möglichkeit der Umsetzung, mit ihren bürgerlichen Elternhäusern und ihren Beziehungen untereinander.

Offen und nicht offen ausgelebte sexuelle Abenteuer jeglicher Couleur werden angedeutet und sind nicht unbedeutend für die Ich-Findung der Gymnasiasten.

Nicht immer hat mich der Erzählstrang gefesselt, nicht immer war das Buch einfach zu lesen. Aber philosophisch hat es viel zu bieten und darum bin ich froh es gelesen zu haben.

Der Roman ist immer noch aktuell, wenn auch mit anderen Vorzeichen. Die Identitätsfindung junger Leute wird immer ein Thema sein - in der Literatur wie im Leben. "Die Falschmünzer" ist also wieder einmal ein Klassiker im wahrsten Sinne.

 

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