Freitag, 1. November 2013

Jo Nesbo: Leopard

704 S., Ullstein, 9,99 €, ISBN 978-3-550-92011-3 (ebook)

Endlich habe ich es wieder mal geschafft, ein Buch auszulesen und dazu auch noch eins, dass lange schon auf meiner Leseliste stand. "Leopard" ist der 8. Fall um den norwegischen, alkoholkranken Kommissar Harry Hole. Dieser ist zwischenzeitlich in Asien versumpft, schuldet eine Menge Geld zwielichtigen Gestalten und kommt von seiner Trunksucht einfach nicht los.

Nach seinem letzten, sehr aufreibenden Fall um den Schneemann, bei dem am Ende sogar seine Freundin und deren Sohn großer Gefahr ausgesetzt waren, lässt sich Harry immer mehr gehen. Alkohol ist auch nicht mehr die einzige Droge, die er nimmt.

Doch plötzlich steht eine junge Beamtin aus seinem Heimatland vor ihm und will ihn zu einem neuen Fall nach Norwegen zurück bringen. Dort kommt man einfach nicht weiter bei einer Reihe von Mordfällen, die die gleiche Handschrift tragen: Tod durch Ertrinken im eigenen Blut. Ausgelöst durch ein altes afrikanisches Folterinstrument. Da Harry der einzige Polizist der Osloer Polizei ist, der Erfahrungen mit Serientätern hat, wird seine Hilfe dringend benötigt.

Nach anfänglichem Widerstreben kehrt Harry heim, denn sein Vater liegt im Sterben und er will ihn noch ein letztes Mal sehen. Der Fall ist undurchsichtig und nur langsam fügt sich Puzzleteil zu Puzzleteil.

Habgier, Eifersucht und Triebe sind die Motive der Taten, doch das bleibt lange unklar, obwohl die Verbindung der Personen und bald danach ein Täter schnell gefunden sind. Doch dieser hat für mindestens zwei Taten ein wasserfestes Alibi.

Erschwerend kommt für Harry hinzu, dass sich das Kriminalamt einschaltet und den Fall an sich zieht. Harry muss mit Verrat und Geltungsdrang der Gegenseite kämpfen und vertraut den falschen Leuten.

Am Ende ist dann doch wieder der Fall gelöst, Harry büßt dies mit einem gebrochenen Kiefer und privat renkt sich leider auch nichts wieder ein. Spannend ist auch dieser achte Band der Reihe, aber diesmal mächtig dick aufgetragen. Weder die Motive des Täters, noch die seltsamen Ausflüge nach Afrika kommen wirklich glaubhaft rüber. Stellenweise scheint die Story doch sehr an den Haaren herbei gezogen und konstruiert.

Auch Harrys Widerstand gegen seine Alkoholkrankheit kann man so recht nicht glauben. So gebrochen, wie er ist, versagt er zeitweise der Droge und kombiniert messerscharf - das ist arg unlogisch. Leider blieb mir auch der Titel des Buches verborgen. Kann mir jemand erklären, warum das Buch Leopard heißt?

Ich werde die Reihe dennoch nicht aufgeben, denn ich mag den Charakter des Harry Hole gern und hoffe, dass der nächste Teil wieder mehr an Glaubwürdigkeit und Schlüssigkeit gewinnt. Wie gesagt - spannend sind die Bücher allemal.

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