Donnerstag, 19. Juni 2014

Calos Ruiz Tafón: Der Gefangene des Himmels

402 S., Fischer, 9,99 €, ISBN 978-3-596-19585-5

"Der Gefangene des Himmels" ist der dritte Roman der Barcelona-Tetralogie und der Leser begegnet in der Geschichte den bereits aus den Vorängerbänden "Der Schatten des Windes" und "Das Spiel des Engels" bekannten Figuren Daniel und David Martín wieder.

Diesmal erzählt Fermin, ein Angestellter in der Buchhandlung Sempere und Söhne, die Daniels Vater gehört, seine Geschichte über eine Festnahme, Flucht und die Begegnung mit David Martín in der Festung in Zeiten des spanischen Bürgerkrieges.

Ein Abenteuerroman im wahrsten Sinne, ein klein wenig vom "Grafen von Monte Christo", ein wenig Geschichtskunde und ganz viel Phantasie und Sprachfreude prägen diesen Roman, der auf zwei Ebenen spielt.

Daniel ist inzwischen erwachsen geworden und hat mit seiner Frau ein gemeinsames Kind. Eines Tages kommt ein Unbekannter in die Buchhandlung und kauft die teure Ausgabe des Klassikers "Der Graf von Monte Christo", nimmt das Buch aber nicht mit, sondern vermacht es Fermin mit den Worten "Für Fermin Romero de Torres, der von den Toten auferstanden ist und den Schlüssel zur Zukunft hat."

Äußerst irritiert folgt Daniel dem Unbekannten, kann aber nicht viel über ihn herausfinden und stellt stattdessen Fermin zur Rede.

Parallel dazu entdeckt Daniel einen Liebesbrief des ehemaligen Verehrers seiner Frau Beatriz an dieselbe, in dem dieser Beatriz bittet, ihn zu treffen. Beunruhigt und eifersüchtig beäugt Daniel von nun ab seine Frau argwöhnisch.

Fermin beginnt zu erzählen und so nach und nach wird Daniel klar, warum gerade Fermin in der Buchhandlung seines Vaters gelandet ist und ahnt plötzlich, dass auch die Einladung zum Treffen für seine Frau nicht ganz zufällig erfolgt ist.

Wie diese unterschiedlichen Stränge wieder zueinander finden ist Zafón wieder einmal unterhaltsam und spannend gelungen. Ich mag seine altmodische und fast schon kitschige Sprache. Sie lässt das Lesen zu einem Vergnügen werden, auch wenn ich diesen Band als den bisher schwächsten der Reihe ansehe.

Leichte Unterhaltung für zwischendurch, die sich wirklich schnell wegliest.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen