Samstag, 21. Juni 2014

Jonas Jonasson: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

412 S., Carl's Books, 14,99 €, ISBN 978-3-570-58501-6

Lang hat es gedauert, bis ich diesen Bestseller doch noch in die Hand nahm, um mir ein eigenes Urteil zu bilden. Auf der einen Seite bin ich immer kritisch, wenn die breite Masse einen Roman gut findet, kommt doch schnell der Verdacht auf, es handele sich um leicht zu konsumierende Literatur ohne großen Anspruch. Das muss nicht schlimm sein, für zwischendurch erwarte ich oft auch nicht mehr von Büchern.

Auf der anderen Seite überwiegt oft auch die Neugier, warum so viele Menschen auf einen Stoff abfahren.

Nun bin ich schlauer - zumindest, was den Inhalt des Buches betrifft. Denn den Hype kann ich nicht wirklich verstehen. Ich vermute sogar, hier hat ein gigantisches Schneeballsystem zum Erfolg des Buches beigetragen.

Zum Inhalt nur soviel: Allan erwartet seinen 100. Geburtstag, den das Seniorenheim mit ihm feiern will. Da er so gar keine Lust hat, mit seiner meckernden Pflegerin auch nur länger als nötig zu verkehren und sich auch nicht dem Medienrummel aussetzen will, beschließt er ziemlich kurzfristig, einfach abzuhauen.

In Hauspantoffeln macht er sich auf einen Weg, dessen Ziel und Ende er nicht kennt und das ihm eigentlich auch egal ist. Im Laufe der Geschichte trifft Allan auf sehr amüsante Gestalten, er begeht unabsichtlich mehrere Morde und wird auf Grund dessen - ebenso wie seine neu gewonnenen Freunde - bald von der Polizei gejagt.

Parallel hierzu wird Allans ganz persönliche Biographie zum Besten gegeben. Und das ist so hahnebüchen wie stellenweise komisch. Für mich ist Allan Karlsson ein Forrest Gump und die Geschichte hat den Humor von Monty Python. Forrest Gump mochte ich sehr, aber auch, weil die Idee des tumben Menschen, der mit viel Glück, wenig Verstand, viel Naivität gepaart mit Liebenswürdigkeit und dem Hang zu unglaublichen Zufallsbegegnungen in der internationalen Politik neu und damit witzig war. Noch einmal funktioniert das für mich nicht mit demselben Effekt.

Monty Pythons Humor habe ich noch nie wirklich gemocht und somit ist das Buch für mich auch nur Mittelmaß. Ich bin dran geblieben und habe hier und da auch etwas witzig finden können. Lautes Lachen kam mir aber beim Lesen nicht über die Lippen.

Ich bin froh, mitreden zu können, aber mein Lieblingsbuch wird es definitiv nicht.


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